1. Bezirksliga

 

2. Runde: SF Anna I – SC Solingen 1928 I

 

Revanche!

 

Am 2. Spieltag hatten wir noch etwas gut zu machen aus der Vorsaison als wir unglücklich mit 3,5 : 4,5 verloren und Solingen 1928 damit den Klassenerhalt ermöglichten. Im Vorfeld der Begegnung hatten wir sowohl Aufstellungs- als auch räumliche Probleme, sodass wir unser Heimspiel schließlich nur zu siebt in Solingen austragen mussten. Beim Blick auf den Spielberichtsbogen kam aber erste Erleichterung auf, da Solingen zwei obere Stammbretter ersetzen musste, so dass wir an sechs Brettern nominell überlegen waren.

 

Nach dem kampflosen Verlust des ersten Brettes, glich Thorsten in einer 14-zügigen Blitzpartie nach etwas mehr als einer halben Stunde zum 1:1 aus. Der erste Schnitzer des Solingers besiegelte mehrzügig bereits die Partie, da sein Gegner mindestens eine Figur zu verlieren drohte und dessen König auf f6 schon sehr verdächtig stand. Danach passierte erst einmal 1,5 Stunden nichts bis Andreas den Anfang machte. Eine nicht ganz fehlerfreie, aber dennoch gute Partie, in der er nie wirklich schlechter stand gegen einen 130 DWZ-Punkte stärkeren Gegner. Positionell stets bequemer stehend dauert es lange bis es auch materiell deutlicher wurde. Ein einzügiger Turmeinsteller gab dem Solinger letzten Endes den Rest. Innerhalb von nicht einmal 10 Minuten endeten nun drei weitere Partien. Bernhard hatte in einer wechselhaften Partie im Mittelspiel wieder das Oberwasser zurückgewonnen. Mit einer Springergabel inklusive Qualitätsgewinn schien er in Vorteil zu gelangen, erlaubte seinem Gegner als Kompensation aber zwei starke verbundene Freibauern auf der 5. und 6. Reihe. Statt den Vormarsch ordentlich vorzubereiten, zog der Solinger die Bauern verfrüht vor und verlor beide ersatzlos. Der Rest war Technik zum ersten Sieg Bernhards nach langer Zeit! Karsten hatte trotz großen DWZ-Vorteils lange zu kämpfen bis die Partie im Mittelspiel leicht zu seinen Gunsten kippte. Nach einem Patzer des Solingers lag er aber plötzlich einen ganzen Turm vorne. Wenige Züge später erfolgte die Aufgabe. Siegbert machte den „Hattrick“ perfekt. Nach einer eigenen ausgelassenen Kombination opferte sein Gegner einen Bauern ohne aber die erhoffte Kompensation zu erhalten. Aufgrund von Ungenauigkeiten auf beiden Seiten schwankte die Partie zwischen Remisbreite und vorteilhaft für Siegbert. Im Endspiel setzte sich der Anna-Spieler wahrscheinlich glücklich durch, da mehrere Züge über Sieg und Remis entschieden. Damit war der Mannschaftskampf bereits gelaufen, doch noch liefen zwei Partien. Christoph stand zu diesem Zeitpunkt schon lange auf Gewinn, da sich der Solinger in der Eröffnung einen Springer im Zentrum einfangen ließ. Trotzdem gab dieser erst fast 40 Züge später auf. Die letzte laufende Partie war Marcs. Er hatte sich bereits in der Eröffnung einen starken Angriff auf den rochierten König erarbeitet. Auch wenn der Angriff nicht vollends durchschlug, lag er im Endspiel schließlich mit 3 Bauern klar vorne. Es dauerte aber noch eine Weile bis der Solinger seine Niederlage eingestand.

 

 

Ein denkwürdiger Sieg, 7:1 mit nur 7 Spielern, sicherlich verdient, wenn auch etwas zu hoch. Aber gut für die Brettpunkte allemal. Wer weiß wozu es in dieser engen Liga noch gut ist. 

 

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1. Runde: Langenberg I – SF Anna I

 

Auf Augenhöhe!

 

Neue Saison, neues Glück. Zum Saisonauftakt bekamen wir es mit dem starken Aufsteiger aus Langenberg zu tun. Aufgrund eines kurzfristigen Ausfalls des Langenberger Spitzenbrettes war es aber ein durchweg ausgeglichenes Duell mit jeweils nur einem favorisierten Brett auf beiden Seiten.

 

An Brett 1 kam es nach (zu) langer Bedenkzeit über ein Remisangebot zu einem „Großmeisterremis“ von Thorsten. Nach beiderseits fehlerlosem Spiel stellungsmäßig zwar gerecht, aber die anderen Partien schwankten stark vor sich hin, sodass nicht klar war, wer hier eher davon profitiert. Kurz danach einigte sich Christoph mit seinem Gegner auf ein Remis. Zwischenzeitlich stand er schon sehr verdächtig, allerdings blieb die Chance ungenutzt, sodass er über die Punkteteilung zufrieden sein konnte. Siegberts Gegner bewies seine veranstaltungsübergreifende sehr gute Form und nutzte die erste Ungenauigkeit konsequent aus. Siegbert sah sich zu Beginn des Mittelspiels einem übermächtigen Angriff gegenüber, den er nicht mehr parieren konnte. Karsten an Brett 5 hatte seinen Gegenüber eigentlich gut im Griff, konnte die sich bietenden Chancen aber nicht in Zählbares ummünzen bzw. schätzte die Stellung anders ein. So erreichte der Langenberger nach Vereinfachungen schließlich ein völlig ausgeglichenes Endspiel. Stephan bewegte sich eigentlich in bekannten Eröffnungs- und Stellungsgefilden, fand aber keine vernünftige Fortsetzung. Zunächst ließ er sich schrittweise in seine eigene Stellung zurückdrängen bis er schließlich fehl griff und eine ganze Figur durch einen Damendoppelangriff verlor. Marcs Partie wandelte sich innerhalb der Eröffnung überraschend in Französische Strukturen, in denen der Langenberger das bequemere Spiel hatte. Dennoch gelang es dem Anna-Spieler, die Begegnung im Gleichgewicht zu halten. Als sein Gegner einen Bauern im Schwerfigurenendspiel gewann, wähnte sich dieser wahrscheinlich schon auf der Siegerstraße, unterschätzte dabei aber einen Gegenangriff. Nach einem Fehlgriff beendete Marc die Partie mit einem feinen Damengewinn. Andreas durchblickte den langfristigen Angriffsplan der Langenberger Eröffnungsidee nicht bzw. zu spät. Trotz zäher Verteidigung war es spätestens nach einem Qualitätsverlust wohl nicht mehr haltbar. Den Schlusspunkt setzte Detlef. Bei mehrfach wechselhaftem Spielverlauf setzte sich seine Nervenstärke wieder einmal durch.

 

 

Gleichwohl reichte dieses Ergebnis nicht mehr, um die knappe 3,5 : 4,5 Niederlage abzuwenden, die insgesamt aber nicht einmal unverdient war. Mund abwischen und weiter machen, kann da wohl nur die Devise sein, wenn es in der 2. Runde gegen Solingen 1928 weiter geht.