SW Remscheid 2 - SF Anna I
SF Anna I – Radevormwalder SV I
Vielfach ausgekontert!
In der 6. Runde bekamen wir es mit einem annähernd in Bestbesetzung angetretenen Gegner aus Radevormwald zu tun. Aufgrund mehrerer Ausfälle auf unserer Seite, war lediglich am ersten und letzten Brett nennenswerte Vorteile zu verzeichnen, während die übrigen 6 Bretter allesamt mindestens ebenbürtig waren. Für Spannung war also gesorgt.
Den ersten halben Punkt steuerte unser gesundheitlich etwas angeschlagene Andreas bei. Die Kontrahenten neutralisierten sich vollends, sodass es nach gut 2 Stunden zum folgerichtigen Remis kam. Karsten hatte in seiner Partie versucht, forciert Druck gegen die gegnerische Königsstellung auszuüben. Leider wurde er eiskalt ausgekontert, da die Drohungen seines Opponenten schneller zur Geltung kamen. Nach 3,5 Stunden Spielzeit kam eine weitere Niederlage hinzu. Detlefs Figuren schienen sich bei der eigenen Entwicklung im Wege zu stehen und der Spieler von Radevormwald kam zu einer sehr bequemen Stellung. Detlef entschied sich daher für ein Figurenopfer gegen 2 (später 3) Bauern, um die gegnerische Königsstellung zu öffnen und die unentwickelten Figuren loszuwerden. Leider wurde auch er ausgekontert. Als ein weiterer Springer fiel, gab es nur noch Schwindelchancen, die aber alle abgewehrt wurden. Christoph hatte es mit einem sehr vorsichtig agierenden Gegner zu tun. Folgerichtig war er um Initiative bemüht. Als er einen Bauern gewann und ein Generalabtausch zu einem Turmendspiel mit Mehrbauern führte, sah es eigentlich nicht schlecht für ihn aus. Nur wenige Züge später gab er den Vorteil aber wieder her und das Endspiel war völlig ausgeglichen. Schade, hier war wahrscheinlich mehr drin. Nach der Hälfte der Partien stand es also 1:3. Drohte uns etwa die erste Saisonniederlage? Kampf war angesagt. Kurz nach der Zeitkontrolle konnte Thorsten seinen Gegner niederringen. Dieser war auf dem aktuellsten Eröffnungsstand und Thorsten musste lange um Ausgleich kämpfen. In einem schwierigen Endspiel verstand er es aber seine Figuren besser zur Wirkung zu bringen und sich Raumvorteile zu erspielen. Entscheidend war aber erst eine Linienöffnung des Gegners, die dem Anna-Akteur ein Eindringen eines Turmes auf die 2. Reihe ermöglichte. Als ein bis zwei Bauern zu fallen drohten, gab sein Gegner (etwas sehr) früh auf. Marc hatte bereits in der Eröffnung einen Bauern gewonnen, den er bis ins Endspiel hielt. Aufgrund des Spielstandes lehnte er die mehrmaligen Remisangebote seines Gegners mannschaftsdienlich ab und sah sich genötigt, auf Sieg zu spielen. In einem schwierigen Springerendspiel mit 5 gegen 6 Bauern war der Vorteil nicht nachzuweisen, da der Mehrbauer blockiert war. Er setze alles auf eine Karte und wurde ausgekontert. Der Gegner schaffte es schneller die Bauernschwächen aufzudecken und zu erobern. Am Ende musste Marc resignieren. Beim Stand von 2:4 liefen die letzten beiden Partien bereits im Endstadium. Nach mehr als 1,5 Punkten sah es allerdings lange Zeit nicht aus. Andy hatte nach einer ersten Abtastphase einen Angriff auf die Königsstellung gestartet, die er mit einer sehenswerten Springergabel und einem Qualitätsgewinn abschließen konnte. Er baute seinen Vorteil weiter aus, was seinen Gegner aber nicht davon abhielt, in verlorener Position die Stellung auszuspielen. Ulfert hatte gegen einen ebenfalls passiv eingestellten Spieler Risikobereitschaft bewiesen. In einer wechselhaften Partie ließ sich seine größere Aktivität nicht in einen materiellen Vorteil ummünzen. Erst im Endspiel gelang ihm mit einem weit vorgerückten Bauern auf c7 ein positioneller Vorteil. Im weiteren Verlauf schwankte das Endspiel, in dem jedes Ergebnis möglich schien. Ulfert bewies hier die besseren Nerven und holte nach 5 Stunden einen glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg zum 3:4. Andy musste an dieser Stelle weitere 20 Minuten kneten bis sein Gegenüber endlich ein Einsehen hatte, dass die Stellung hoffnungslos verloren war.
Am Ende bleibt festzuhalten, dass wir mehrheitlich um Aktivität bzw. Initiative bemüht waren, während zunächst abwartende Gegner auf ihre Chancen gelauert haben. Das 4:4 entspricht einer gerechten Punkteteilung, die aus unserer Sicht allerdings schmeichelhaft wirkt, da wir zu keiner Zeit des Mannschaftskampfes in Front lagen. In der 7. Runde gegen Remscheid muss etwas mehr kommen, damit wir unseren Vorsprung in der Tabelle verteidigen und es auf der Zielgeraden nicht noch unnötig eng wird.
SG Solingen VII – SF Anna I
Zum Auftakt des neuen Jahres bekamen wir es mit SG Solingen 7 mit einer sehr unberechenbaren Mannschaft zu tun, da man nie weiß, wer denn tatsächlich ans Brett tritt. Beim Empfang des Spielberichtsbogens trat merkliche Entspannung ein, da die Klingenstädter gleich auf die ersten 6 Bretter verzichten mussten. Dementsprechend waren wir klarer Favorit mit durchschnittlich über 300 DWZ-Punkten Vorsprung pro Brett. Es hatte etwas von David gegen Goliath.
Die erste Partie war bereits nach nicht einmal 30 Minuten beendet. Thorstens Gegner hatte im 6. Zug eine zweizügige Kombination übersehen, die einen Springer kostete. Auf einen weiteren Kampf verzichtete der Solinger daraufhin. Nach 1,5 Stunden Spielzeit folgte der 2. Sieg durch Marcus. Sein Gegner hatte vergebens versucht, einen nicht zu haltenden Bauern zu verteidigen, deplatzierte dabei seine Figuren und vernachlässigte die Entwicklung. Marcus bekam den Bauern mit Zinsen zurück. Eine Springergabel entschied schließlich die Partie. Eine viertel Stunde später gelang Solingen mit einer schönen, aber gewagten Angriffspartie der etwas überraschende Anschluss zum 2:1. Karstens Gegner hatte seine Eröffnung offensiv vorgetragen und den Anna-Spieler in arge Bedrängnis gebracht. Nach einem ersten korrekten Einschlag Lxh7+ folgte drei Züge später ein mutiges Turmopfer auf g7. Der König war damit völlig entblößt und exaktes Verteidigen angesagt. Leider übersah Karsten an einer Stelle eine aktivere Option mit der Dame, die zum Tausch von Angriffsfiguren geführt hätte. Statt den dann entstehenden Materialvorteil zu behalten, lief er in ein mehrzügiges Mattnetz hinein. Kurz danach baute Andreas die Führung wieder aus. Sein Gegner hatte einen Springereinschlag im Zentrum nicht bedacht, der einen Bauern plus Qualität kostete. Trotz hoffnungsloser Position dauerte es allerdings noch gut 20 Züge bis zur Aufgabe. Noch vor Ende der 2. Spielstunde verbuchte Christoph den vierten Sieg. In der Eröffnung konnte er das Zentrum des Weißen etwas aufhebeln, sodass er stets bequemeres, aktiveres Spiel hatte. Im Mittelspiel ließ ihn sein Gegner auf die zweite Reihe eindringen. Statt nur einen Bauern zu verlieren stellte der Solinger aufgrund zu schnellen Spiels unnötig eine ganze Figur ein und gab dann direkt auf zum 4:1. Ulferts Partie sah lange Zeit nach einem Remis aus. Der ebenbürtige Jugendspieler hatte lange Zeit gut mitgehalten. Allerdings schaffte es unser Routinier im Endspiel seinen König und Springer deutlich besser zu platzieren, sodass ein Bauerngewinn nicht mehr zu verhindern war. Als ein weiterer Bauer zu fallen drohte, gab sein Gegner auf. Siegbert hatte es sich mal wieder sehr schwer gemacht. Er kam aber schließlich im Mittelspiel zu deutlichen Stellungsvorteilen. Der Aktivität seiner Figuren hatte der Solinger nicht mehr viel entgegen zu setzen. Detlefs Partie war schön verschachtelt mit zahlreichen Verwicklungen. Diese löste er genau zum richtigen Zeitpunkt auf und nutze dies zum Figurengewinn. Sein Gegenüber hatte wenig später ein Einsehen, da der Druck auf den König immer größer wurde.
Am Ende stand ein überaus deutliches, aber auch in der Höhe verdientes 7:1. Damit machen wir weiter riesen Schritte in Richtung Wiederaufstieg. In vier Wochen geht es zuhause weiter gegen Radevormwald, wo wir einiges mehr an Widerstand erwarten.
SF Anna I – TV Witzhelden II
Zum Jahresabschluss bekamen wir mit der Zweitvertretung von Witzhelden ein scheinbar dankbares Los, das zum Experimentieren mit mehreren Ersatzleuten einlud. Schließlich sollte in dieser Saison jeder, der möchte, zu seinen Einsätzen kommen. Im Endeffekt stellte sich diese Aufstellung gar als letztmögliche heraus, aber dazu später mehr. Im DWZ-Durchschnitt waren wir zwar deutlich im Vorteil, jedoch resultierte dieser aus den teils erheblichen Unterschieden (175-475) an den ersten vier Brettern. An den Brettern 5-8 waren wir hingegen durchgehend 75-100 DWZ-Punkte schwächer. Es drohte also doch knapper zu werden als gedacht.
Thorsten hatte am frühen Morgen noch versucht, für sich Ersatz zu finden, da ein Magen-Darm-Infekt im Anflug war. Leider – oder zum Glück – fand sich kein anderer Spieler mehr, sodass er sich mit dem Ziel, schneller fertig zu werden, als sein Magen-Darm zuschlägt, ans Brett setzte. Nach nicht einmal 1,5 Stunden bei gespielten 33 Zügen war die Partie bereits zu seinen Gunsten beendet. Der Witzheldener hatte die gesamte Partie ebenso wie Thorsten flott runter gezockt, dabei allerdings einige bessere Fortsetzungen übersehen. Nach einem Aufbau mit suboptimal zueinander stehenden Figuren viel zunächst ein Randbauer, später eine ganze Figur und im letzten Zug vor der Aufgabe eine weitere Figur. Zum Ausgleich kam es durch eine Niederlage an Brett 5. Marc konnte aufgrund gesundheitlicher Beschwerden seine Leistung nicht abrufen. Sein Gegner konnte seine Entwicklung schneller voranbringen und zu einem Qualitätsgewinn nutzen, der bereits Spiel entscheidend war. Auf Augenhöhe verlief die Partie an Brett 7. Christoph hatte mit dem zweitgrößten DWZ-Nachteil zu kämpfen, vermied daher großartige Verwicklungen und war bemüht, die Partie im Gleichgewicht zu halten. Dies wurde mit einem halben Zähler belohnt, da keiner der Akteure aktiv weiterzuspielen gedachte und man sich im frühen Mittelspiel auf Remis einigte. Ulferts Partie an Brett 6 war ein Wechselbad der Gefühle. Mit deutlichem positionellen Vorteil und einem Mehrbauern aus der Eröffnung gekommen, baute er diese Führung auf 2 Mehr-/ Freibauern aus. Mit der Idee diese schnell laufen zu lassen, ließ er sich allerdings einen Läufer einklemmen, den er gegen einen Bauern tauschen musste. Kurz vor der ersten Zeitkontrolle hatte sein Gegner scheinbar ein Dauerschach sicher, das Ulfert durch das Opfern seines bis auf c7 fortgeschrittenen Bauern verhindern wollte. Laut Rechner bedeutete dies die erstmalige Führung des Witzheldeners, der sich darauf aber sehr passiv verhielt, 2 folgenschwere Fehler führten erst zu einer ausgeglichenen Stellungsbewertung, dann zu einem gewonnenen Turmendspiel mit einem Mehrbauern für Ulfert, Glück gehabt. Ähnliches Fortune hatte Andreas an Brett 4. In einer beidseitig kreativ geführten Eröffnung schaffte es der Wuppertaler, einen Randbauern zu erobern. Dafür überließ er eine offene b-Linie, die er zudem mit Tempoverlust hergab und so einen unbequemen Angriff auf seinen König verteidigen musste. Ein 11-zügiges Matt kann man dabei schon mal übersehen, eine Stellungsbewertung von -3 und -10 weitere 5-6 Züge später sollte aber schon zum Sieg reichen. Andreas` Lieblingsgöttin des Schachs Caissa meinte es aber mal wieder gut mit ihm und sein Gegner wickelte in ein Damenendspiel mit jeweils 4 Bauern ab, das positionell aber glatt für den Anna-Spieler gewonnen war. Mit diesen glücklichen Siegen kippte der bis dahin knappe Mannschaftskampf zu unseren Gunsten zum zwischenzeitlichen 3,5 : 1,5. An Brett 8 hatte Stephan in seiner ersten Partie für den Verein ein frühes Remisangebot abgelehnt, dann aber einen starken Angriff des Gegners zugelassen, der mit einem Springeropfer eine Bauernwalze in Gang setzen wollte. Bei korrekter Spielweise hätte sich mit einem Damentausch der Schwung stark verringert und die Bauern mit den übrigen Figuren aufhalten lassen. Gerade in seiner ersten Vereinspartie ist dies aber leichter gesagt als getan. Am Ende fand sich Stephan leider in einem verlorenen Bauernendspiel mit einem Minus-bauern wieder. Am 2. Brett lieferte sich Detlef eine Verteidigungsschlacht, bei der er sehr genau spielen musste, um nicht schnell unter zu gehen. Obwohl sein Gegner bereits den richtigen Hebel zum Aufbrechen der Königsstellung gefunden hatte, setzte er nicht korrekt fort und ermöglichte Detlef auf diese Weise, seine Stellung zu konsolidieren. Das Remis nahm er sicherlich dankend an. Siegbert reichte also ein Remis, um den Mannschaftssieg unter Dach und Fach zu bringen. Im Mittel-spiel gelang ihm ein Bauerngewinn. Allerdings ließ er sich im weiteren Spielverlauf weit hinten rein-drängen und gab den Mehrbauern wieder ab. Im entstandenen Endspiel mit jeweils einem Turm, Springer gegen Läufer und jeweils 6 Bauern hatte Siegbert zunächst das schwerere Spiel. Einen Turm-tausch und 10 Züge in absolut ausgeglichener Stellung später, fasste Siegbert den Plan, mit dem König von d1 über h5 nach e6 ins gegnerische Lager einzudringen und sein Gegenüber ließ ihn gewähren. In mittlerweile deutlich besserer Position wollte er den Mannschaftssieg aber nicht durch eine Unacht-samkeit gefährden und sicherte diesen lieber mit einem Remisangebot zum erlösenden 4,5 : 3,5 ab.
Man muss zusammenfassen, dass heute alle Mannschaftsergebnisse möglich gewesen wären. Von daher ist unser Sieg als glücklich zu bezeichnen. Ein Lob an den TV Witzhelden, der stets dagegen gehalten hat, dem aber hier und dort die letzte Konsequenz fehlte, um mehr herauszuholen. Für uns bedeutet der 4. Sieg im 4. Spiel den besten Saisonstart der Vereinsgeschichte. Wenn wir hier im neuen Jahr ansetzen wollen, sollten wir allerdings wieder eine Schippe drauf legen.
SF Anna I – Bahn-SC Wuppertal IV
Zur Spitzenpaarung der Liga erwarteten wir in der 3. Runde die Schachfreunde von Bahn-SC Wuppertal. Zu der ungewöhnlichen Spielzeit ab 13:00 Uhr kam eine in Bestbesetzung angetretene Gegnermannschaft zu uns, die wohl mit der Tabellenführung liebäugelte. Wir mussten zwar auf 2 Stammkräfte verzichten, waren aber dennoch favorisiert wobei sich die DWZ-Unterschiede mit einer Ausnahme alle im Bereich bis 90 Punkte beliefen, also in Tagesform-Breite .
Den ersten Rückschlag mussten wir bereits nach 1,5 Stunden verdauen. Marcus hatte sehr passiv agiert, in der Hoffnung, seinen Gegner auskontern zu können. Dieser ließ sich aber nicht beirren, sah einen 4-zügigen Bauerngewinn. Von dieser Kombination scheinbar völlig konsterniert, stellte Marcus direkt anschließend seinen König einzügig ins Matt. Eine Stunde später konnte Thorsten ausgleichen, in dem er seinem Gegner 2-3 Tempos abnahm, die zu einem Bauerngewinn, kurz danach zu einem zweiten Bauern langten. Das übrig gebliebene Endspiel wollte sich der Gegner nicht mehr zeigen lassen. Wenig später bekam Ulfert ein Remisangebot bei einem Minusbauern gegen ihn. Aufgrund der sehr ungewöhnlichen Spielweise seines Opponenten hatte er eigentlich bis ins Mittelspiel positionell vorteilhaft gestanden ohne jedoch Kapital daraus schlagen zu können. Sein Gegner zauberte plötzlich eine Kombination mit einem Bauerngewinn aus dem Hut und bot zeitgleich Remis. Warum eigentlich? Keine Ahnung! Angesichts dessen, dass Ulfert über keine wirkliche Kompensation verfügte und die noch offenen Partien nicht dagegen sprachen, nahm er das Angebot dankend an. Nach knapp über 3 Stunden Spielzeit gingen wir erstmalig in Führung. Karsten bot einen starken Vortrag gegen den Bahner. Nach einem Bauerngewinn spielte er aktiv weiter auf Angriff, in dem sein Gegner schließlich unterging. Keine 30 Minuten später folgte der erneute Ausgleich zum 2,5:2,5. Marc hatte sich nach einem Bauern Rückstand wieder herangekämpft, gar nicht schlecht gestanden, aber sich in einem nervösen, eifrigen Gefecht zu sehr ablenken lassen und einen Springerabzug übersehen. Zum Glück konnte Detlef aber kurz danach wieder den alten Vorsprung herstellen. Er war zwar nicht planmäßig aus der Eröffnung gekommen, konnte sich aber mit fortschreitendem Spiel immer besser aufstellen. Als er zu einem Qualitätsvorteil kam, baute er diesen zunehmend aus ohne in ersthafte Gefahr zu geraten. Den Mannschaftssieg machte Andreas mit einem weiteren vollen Punkt perfekt. Sein Gegner hatte auf Verdacht eine Figur gegen 3 Bauern gegeben in der Hoffnung eine Bauernwalze aufzubauen. Andreas spielte in dieser Phase sehr umsichtig, gewann einen Bauern zurück und ließ die übrigen Mehrbauern ins Leere laufen. Im Endspiel setzte sich am Ende die Mehrfigur durch. Siegbert stand zu diesem Zeitpunkt klar mit einer Minusfigur auf Verlust, die sich in der gegnerischen Stellung verirrt hatte. Sein Gegner hatte aber angesichts der bereits feststehenden Mannschaftsniederlage keine Lust mehr, die Partie noch bis zum Ende zu spielen und bot ein Remis zum 5:3.
Das Endergebnis täuscht ein wenig über die erhebliche Gegenwehr hinweg. Der heutige Sieg ist daher wohl auch eher als schmeichelhaft zu bezeichnen, aber das Glück ist ja bekanntlich mit den Tüchtigen ;). Die Tabellenführung ist damit nicht nur verteidigt, sondern auch auf 2 Punkte ausgebaut. In 3 Wochen kommt es zum Heimspiel gegen Witzhelden II. Die Chance auf eine makellose Bilanz wollen wir uns bis zum Jahresende nicht entgehen lassen.
SF Lennep I – SF Anna I
In der 2. Runde erwarteten uns mit den Schachfreunden aus Lennep einer der guten Mannschaften der 2. Bezirksliga, die einen Tag zuvor im Viererpokal noch durch ein 2:2 gegen SG Solingen I von sich reden machte. Wir waren also gewarnt, auch wenn wir nominell an 3 Brettern teils deutlich überlegen, während die restlichen Bretter ausgeglichen waren.
Andreas konnte mit Schwarz schnell ausgleichen. In der Folge stand er subjektiv besser, konnte diesen Vorteil jedoch nicht in zählbares umsetzen. Nach zahlreichen Tauschaktionen verflachte die Partie zu einem leistungsgerechten Remis. Direkt danach setzte sich Ulfert durch, der einen schweren Aussetzer seines Gegners ausnutzte. Rainer einigte sich daraufhin mit seinem jungen Opponenten auf Remis, da dieser alle Finten abwehrte und keine Gewinnbemühungen mehr unternommen wurden. Den nächsten vollen Punkt holte Thorsten, der den Entwicklungsrückstand des Remscheiders mit einem konsequenten Angriff auf die gegnerische Königsstellung zu bestrafen wusste. Es stand somit 3:1 nach rund 3 Stunden Spielzeit. Marcus steuerte den vierten Punkt bei, indem er zunächst ein Bauerngeschenk, später ein zweites annahm und schließlich eine weitere Qualität zu gewinnen drohte. Aus den verblieben 3 Partien musste nur noch ein halber Punkt her, um den Sieg einzufahren. Es sah auch eigentlich sehr gut aus, jedoch machten wir es noch einmal spannend. Siegbert geriet nach einem remislichen Mittelspiel in eine gedrückte Endspielstellung. Detlef hatte in undurchsichtiger Stellung mit beidseitigen Chancen mit Zeitknappheit zu kämpfen. Marc hatte bereits in der Eröffnung einen Springer für einen Bauern gewonnen, tat sich allerdings im weiteren Spielverlauf sehr schwer. Seinem Gegner gelang es, Marcs König in der Ecke bzw. auf der Grundreihe festzusetzen und Mattbilder zu entwickeln. Marc konnte nach kompliziertem Spiel und hartem Kampf aber alle Gefahren abwehren und letzten Endes seinen materiellen Vorteil in einen Sieg zum 5:1 umwandeln. Ein voller Punkt, der auch dringend nötig war, denn Siegbert gab in seiner passiven Stellung erst einen Bauern und später zwei Figuren gegen einen Turm ab. Das entstandene Endspiel war aber glatt verloren, weil die beiden Figuren seines Gegners zu gut harmonierten. Kurz vor der ersten Zeitkontrolle rannten in Detlefs komplexer Partie beiden Spielern die Zeit davon. Alle Ergebnisse schienen denkbar, da jeweils bessere Fortsetzungen ausgelassen wurden. Der Lenneper gewann in dieser Phase die Oberhand. Entweder weil er besser gerechnet hatte oder weil er einfach schneller zum Bauernmarsch kam und Detlef sich genötigt war eine Figur zu opfern, ein Nachteil, den er nicht mehr aufholen konnte.
Am Ende stand ein verdientes 5:3 zu buche, dass wohl auch noch höher hätte ausfallen können. Damit haben wir erst einmal die Tabellenspitze verteidigt und erwarten im nächsten Mannschaftskampf die Schachfreunde von Bahn-SC 4!
SF Anna I - Velberter SG II
Die Saisoneröffnung zur Mannschaftsmeisterschaft 2019/20 in der 2. Bezirksliga wollten wir eigentlich als Heimspiel nutzen, um u.a. auch unsere neuen Stühle und Tische einzuweihen. Da leider die Kirche den Seniorenraum an diesem Sonntag selber nutzen wollte, waren wir dankbar, dass unser Gegner aus Velbert einer Spielortverlegung zustimmte. So fuhren wir in die Musik- und Kunstschule nach Velbert, die der Velberter SG als Ausweichquartier dient. Die Atmosphäre war sehr angenehm, wofür wir unserem Gegner gerne nochmals danken.
Nominell befanden wir uns schon in der Favoritenrolle, und es ging gleich mit einem kampflosen Erfolg für Marc los. Auch Witali stand früh auf Erfolg, zumal er bereits nach wenigen Zügen eine Figur erobern konnte. Als dann Werner remisierte, schien alles wie geplant zu verlaufen. Doch Witali unterlief in der Folge eine Unachtsamkeit: der Turm ging futsch und mit ihm auch schon die Partie, da Witali enttäuscht aufgab. Ups, da stand es auf einmal ausgeglichen 1,5 : 1,5. Ein bisschen Unruhe erfasste mich zu diesem Zeitpunkt schon, zumal auch mein Gegner gut mithielt und sich geschickt verteidigte. Aber nach und nach setzen wir uns dann doch durch. Zuerst gewannen Karsten und Christoph ihre Partien, und auch Detlef und ich profitieren von kleinen Fehlern unserer Gegner. So entwickelten wir langsam einen Vorteil, den wir uns nicht mehr nehmen ließen. Lediglich Ulfert musste am Ende seinem Gegner gratulieren, der in einer durchaus kämpferischen Partie die Oberhand behielt. Das klare 5,5: 2,5 täuscht etwas darüber hinweg, dass unser Gegner anfangs gut dagegen hielt und erst im weiteren Verlauf des Mannschaftskampfes Schwächen zeigte, die wir letztendlich nutzen konnten.