1. Bezirksliga, Runde 4

 

Vohwinkeler SC I – SF Anna I

 

Verdient war`s!

 

In der 4. Runde bekamen wir es mit dem bis dahin überraschend punktlosen Vohwinkeler SC zu tun. Beim Ausfüllen des Spielberichts war allerdings klar, dass es heute sehr schwierig werden würde, denn unser Gegner trat erstmalig in dieser Saison in absoluter Bestbesetzung an. An den oberen Brettern war es ein Duell auf Augenhöhe, aber an den hinteren drei Brettern hatten wir DWZ-Nachteile von 130-200 Punkte abzuwehren.

 

An Brett 8 hatten beide Spieler ihre Vorteile jeweils nicht genutzt. So holte Stephan nach sehr wechselhaftem Partieverlauf ein leistungsgerechtes Remis, bei gut 200 DWZ-Punkten Unterschied sehr erfreulich. Karsten stand aus der Eröffnung heraus eigentlich sehr ordentlich, aber irgendwie fand er nicht den richtigen Durchbruch. Stattdessen konterte ihn sein Gegner aus. Zunächst konnte der Vohwinkeler die Linien zu seinen Gunsten öffnen und später eine Qualität gewinnen, damit war es dann auch vorbei. Christoph schaffte es an Brett sieben mittels zahlreicher Abtausche die Partie auszugleichen. Allerdings hatte er bei aller Vereinfachung zwischenzeitlich eine sehr nachteilhafte Endspielstellung auf dem Brett, da der gegnerische Springer in der geschlossenen Bauernstruktur deutlich stärker war als der eingeklemmte Läufer. Der Vohwinkeler übersah dies aber und schien sich mit dem Remis genauso zufrieden zu geben wie Christoph. Aufgrund der besseren Stellungen mehrerer Vohwinkeler zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich zu Recht. Detlef war erneut angriffslustig unterwegs. Mit einem frühen g4 versuchte er die Fianchettostruktur seines Gegners zu attackieren. Aufgrund einer nicht ganz präzisen Abwicklung verlor er im Mittelspiel jedoch einen Zentrumsbauern. Er besaß allerdings genügend Gegenspiel, um um Ausgleich zu kämpfen. Mit einem Bauern weniger nahm er aber schließlich ein Remisangebot seines Gegners an. Thorsten verpasste im Mittelspiel 1-2 bessere Fortsetzungen, stand aber dennoch stets besser und wickelte schließlich in ein materiell ausgewogenes Schwerfigurenendspiel ab, allerdings mit 3 gegen 1 Bauern am Damenflügel. Bei richtiger Spielweise hätte dies nach der Analyse auch funktioniert. Mit zunehmend schwindender Zeit entschied er sich in der letzten Schlüsselstellung jedoch für den falschen, wenn auch risikoarmen Zug. Dies eliminierte zwar einen weit vorgerückten schwarzen Bauern auf d2, aber dafür gab er seinerseits einen c7-Bauern. Kurz danach entstand eine Remisstellung durch Zugwiederholung. Schade, die Alternative hätte den Sieg gebracht. Andreas kam nach einer ausgeglichenen Eröffnung im Mittelspiel durch einen langfristig angelegten Königsangriff zunehmend unter die Räder. Eine einmalige Chance, um wieder ins Spiel zurückzukommen, konnte er leider nicht nutzen, war allerdings auch nicht leicht auszurechnen, nach dem Druck der vorherigen 20 Züge. Zu diesem Zeitpunkt stand Siegbert bereits lange auf Verlust. Er hatte sich in der Eröffnung verrechnet/verguckt und tauschte fröhlich ab, um kurze Zeit später festzustellen, dass er für die „gewonnenen“ zwei Bauern eine Figur verloren hatte. Er kämpfte mit dem Mut der Verzweiflung weiter, aber es war leider schon zu spät. Damit war unser Schicksal besiegelt. Marcs Partie zeigte ein Wechselbad der Gefühle. Von übermächtigem Zentrum über ausgeglichene Stellungen bis hin zu einem ausgelassenen Doppel-Abzugsschach inkl. Matt wurde alles geboten, zumeist zu Gunsten des Vohwinkelers. Daher wäre es wohl nicht verdient gewesen, wenn Marc in der Endstellung noch weiter versucht hätte auf Sieg zu spielen, zumal das nur noch Punktkosmetik gewesen wäre.

 

 

Somit kehrten wir mit einer deftigen Niederlage nach Elberfeld zurück, verdient wie man zugeben muss. Die Partien, in denen eventuell etwas für uns drin war, wurden allesamt vergeben bzw. remisiert, während die restlichen Partien verloren gingen. Hoffen wir, dass uns gegen Tornado wieder die Wende gelingt.

 

---

 

1. Bezirksliga, Runde 3

 

Lennep I – SF Anna I

 

Man muss auch mal Glück haben!

 

Beim Auswärtsspiel beim bis dahin starken Aufsteiger aus Remscheid, konnten wir erstmals diese Saison vollzählig antreten. Wir waren also vorgewarnt, waren aber immerhin mit Blick auf die DWZ leicht favorisiert. Allerdings nicht gerade deutlich, was man durch eine gute Form nicht ausgleichen könnte.

 

Karsten stand aus der Eröffnung heraus bequem bis vorteilhaft. Scheinbar fehlte aber der richtige Plan, um in die gegnerische Stellung einzudringen. Der Vorteil verflüchtigte sich in der Folge schnell und man willigte schließlich in völlig ausgeglichener Stellung ins Remis ein. Andreas schätze in einer ihm eigentlich sehr geläufigen Eröffnung die Stellung falsch ein und schwächte sein Zentrum nachhaltig. Während er später noch dachte, dass alles spielbar sei, belehrte ihn sein Gegner eines besseren und zerpflückte Andreas‘s (König-)Stellung gekonnt zum Sieg. Eine halbe Stunde später konnte Siegbert wieder ausgleichen. Am Ende der Eröffnung griff Siegbert einen Bauern und einen Läufer gleichzeitig an. Sein Gegenüber sah nur die erste Drohung und überließ ihm einzügig eine ganze Figur. Ein Fehler, den man auf diesem Niveau wohl sehr selten erlebt. Der Lenneper quälte sich zwar noch 10 Züge weiter, aber ohne Kompensation stand er auf verlorenem Posten. Mit Blick auf die verbliebenen Partien sah es nach einem ganz engen Duell aus, bei dem alles passieren konnte. Thorstens Partie befand sich lange Zeit im Gleichgewicht, wobei Thorsten etwas mehr Risiken einging. Sein Gegner überschätze jedoch seinen bis zur 4. Reihe vorgerückten Freibauern zu Lasten einer entblößten Königsstellung. Aufgrund einer (Schein-)Mattdrohung gab der Lenneper eine Qualität ab, in der Hoffnung, dass der vorgerückte Bauer die Entscheidung bringt. Dieser kam aber nicht entscheidend weiter. Stattdessen bot sich Thorsten die Chance zu einem schnellen Matt. Christoph ermöglichte seinem Gegner im Mittelspiel, einen Zentrumsbauern zu erobern. In der Folge vergrößerte dieser mit Unterstützung seinen Vorteil, um ihn anfangs des Endspiels beinahe wieder zurückzugeben. Leider war die gebotene Chance nicht leicht zu sehen, aber merke, ein aktiver König im Endspiel ist immer gut! Stattdessen griff Christoph in dem Versuch weiterer Vereinfachungen fehl und musste wenig später resignieren. Detlefs wilde Partie, gespickt mit Fallen, nicht immer ganz korrekt, aber stets Fehler provozierend, auf beiden Seiten. Dies macht seine Duelle immer spannend, ist aber nichts für schwache Nerven. In einem wechselhaften Mittelspiel, in dem beide Seiten ihre Möglichkeiten hatten, sah Detlef eine schöne Kombination, die zu einem Figurengewinn oder Matt führte. Zweiteres war der Fall! Damit führten wir 3,5:2,5, aber die letzten beiden Partien sahen zwischenzeitlich nicht gut aus für uns. Stephan hatte es zwar mit einem DWZ-losen Spieler zu tun, der ihn aber schwer beschäftigte. Nach zahlreichen Abtauschen bot sich dem Lenneper im Schwerfigurenendspiel plötzlich die Möglichkeit auf Matt zu spielen, weil Stephan einen fehlerhaften Königszug machte. Marcs Chaospartie war ebenfalls nichts für schwache Nerven. Nach einer Unachtsamkeit und einem folgenden Bauernverlust, packte ihn aber der Kampfgeist. Ein 0:2 aus diesen Partien wahr naheliegend. Stephans Gegner schien nach dem Fehler die richtige Zugfolge zu wählen und das Ende schien nah. Aber er gab ihm mit einem seinerseits unpräzisen, zu langsamen Deckungszug die Gelegenheit, zurück ins Spiel zu kommen und er nutze sie zum erlösenden Dauerschach. 4:3, Mannschaftspunkt gesichert! Marcs Partie verlief unter großen Bewertungsschwankungen von gut 4 Bauerneinheiten, tendenziell eher gegen uns. Die Kontrahenten boten sich eine Achterbahnfahrt, an dessen Ende sich Marc in ein ausgeglichenes Endspiel retten konnte. Der Lenneper schien danach derart von der Rolle zu sein, dass er im Turmendspiel trotz einer theoretischen Remisstellung die Partie verloren gab.

 

Damit kehrten wir mit 5:3 aus Remscheid zurück und holten 2 wichtige Punkte gegen den Abstieg. Aufgrund des Spielverlaufs ist der Sieg allerdings wohl eher als glücklich zu bewerten. 

 

--- 

 

Viererpokal Viertelfinale SF Anna – SG Solingen 1

 

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze!

 

Warum sollte die Regel nur im Fußball gelten? Die Paarung sieht auf den ersten Blick nach einer klaren Angelegenheit für die Klingenstädter aus. Beim zweiten Blick kamen wir uns zumindest nicht unendlich unterlegen vor, allerdings hatten wir schon an zwei Brettern DWZ-Nachteile von 300 bzw. 400 Punkten zu verschmerzen, während die anderen Bretter mit 50-60 Punkten Unterschied im Rahmen der Tagesform lagen.

 

Siegbert hatte an Brett 2 von Beginn an einen schweren Stand. Am Ende der Eröffnung versuchte er die Partie durch Figurentausch zu vereinfachen, verlor dabei aber einen wichtigen Zentrumsbauern. Positionell ging es danach leider schnell bergab. Sein Gegner nutze fast jede Ungenauigkeit konsequent aus bis schließlich Dame und König zum 0:1 aufgespießt wurden. Andreas Partie war bis zum 4. Zug eine Kopie von Siegberts, allerdings setzte er danach alles auf die Remiskarte. Ein Abtausch hier, einer da, Gleichgewicht auf beiden Flügeln haltend. Dem Solinger fiel mit zunehmend verflachender Partie nicht mehr viel ein, obwohl Andreas am Ende im Turm-/Bauernendspiel kurz vor der Punkteteilung verdächtig stand. War aber wohl nur ein Vorteil für die Rechenschieber und für die meisten Menschen am Brett nicht sichtbar. Thorstens Gegner machte von Beginn an viel Druck und zwang ihn in eine passive Stellung. Auch wenn es subjektiv anders wirkte, war die Stellung durchaus solide und weitgehend im Gleichgewicht. Mit zunehmender Spielzeit wirkte der Solinger ungeduldiger und erlaubte durch eine Ungenauigkeit, dass Thorsten im Endspiel plötzlich leicht vorteilhafter stand. Bei einem Minusbauern Rückstand erlaubte sich sein Gegner ein fragwürdiges, weil zu langsames Springermanöver, dass kurze Zeit zum vollen Punkt für uns ausreichte. Damit lagen wir beim Stand von 1,5 : 1,5 durch die Berliner Wertung in Führung. Brett 4 von Solingen musste also auf Sieg spielen. Gegen einen gut aufgelegten Marc fiel das trotz 400 DWZ-Punkte Unterschied aber nicht leicht. Er bot richtig Paroli bis ins Endspiel. Bei schwindender Zeit musste er zwar einen Bauern hergeben, aber das Doppelturmendspiel war immer noch halbwegs im Gleichgewicht, wenn er die Aktivität seiner Figuren aufrechterhalten konnte. Nach über 5 Stunden Spielzeit aber kein leichtes Unterfangen und so musste er letzten Endes leider doch die Flügel strecken. Schade, hier hätte sich Marc wohl mit einem halben Punkt für seinen guten Auftritt belohnen können. Beim nächsten Mal!

  

Mit einem etwas unglücklichen 1,5 : 2,5 bei vorteilhafter Berliner Wertung sind wir nur knapp an der Sensation vorbeigeschliddert. Aber Spaß gemacht hat es dennoch, den großen Favoriten ins Schwitzen zu bringen!

 

---

 

1. Bezirksliga, Runde 2

 

SF Anna I – TV Witzhelden I

 

Stammbesetzung gegen Unterzahl!

 

In der 2. Runde empfingen wir den TV Witzhelden und mussten wie auch schon in der ersten Runde ein Brett frei lassen. Unsere Gegner traten hingegen fast in Bestbesetzung an. Ein schwieriges Unterfangen also, aber in der letzten Saison holten wir unter gleichen Rahmenbedingungen immerhin ein hartumkämpftes 4:4.

 

Nach einer halben Stunde lagen wir also erneut kampflos mit 0:1 hinten. Nach 2,5 Stunden Spielzeit konnte Christoph für uns ausgleichen. Sein Gegner patzte bereits doppelt in der Eröffnung, verlor zunächst eine Figur für zwei Bauern und kurz danach noch zwei Figuren für einen Turm. Als sich die Gemüter nach dem wilden Auftakt beruhigten, realisierte der Witzheldener, dass er langfristig mit 2 Türmen gegen Turm und 3 Leichtfiguren auf dem verlorenen Posten stand und gab auf. Karsten brachte seinen Gegner mit einem schon in der Vergangenheit mustergültig vorbereiteten Königsangriff direkt nach der Eröffnung auf die Verliererstraße. Er gab seinem Gegenüber zwar noch eine einmalige Chance zurück ins Spiel zu kommen, doch der unmittelbar folgende Fehler brachte Karsten in deutlichen Materialvorteil. Im Endspiel lag er mit einem Bauern und einem Springer vorne, dennoch quälte sich sein Gegner noch etliche Züge weiter bis er aufgab. Siegbert hatte in der Eröffnung Schwierigkeiten, seine Figuren richtig ins Spiel zu bringen. Mit einem Bauernopfer versuchte er sich Luft zu machen und dies schien zu funktionieren. Mit einem zugegebenermaßen nicht leicht zu sehenden Scheinopfer hätte Siegbert mindestens den Bauern zurückgewinnen, bei Annahme des Opfers sogar auf Matt/Sieg spielen können. Als sein Gegner 2 Bauern weit nach vorne in seine Stellung hineinbringen konnte, schwanden die Hoffnung auf etwas Zählbares. Wenig später fiel noch ein Läufer, somit war die Niederlage besiegelt. Andreas stand anfangs passiv, profitierte aber von einem schwachem Bauerntausch seines Gegners im Zentrum. Im frühen Mittelspiel stand er plötzlich sehr bequem bis vorteilhaft. Mit jedem Figurentausch verflachte die Partie allerdings zunehmend. Ein am Ende wohl doch gerechtes Remis, da keiner der Spieler seine zwischenzeitlichen Vorteile nutzen konnte. Marc wählte heute einen positionellen Stil. Seine Figuren kamen im Mittelspiel aber nicht richtig zur Geltung und sein Gegner fand einen mehrzügigen Bauerngewinn inklusive Abtausch einiger Leichtfiguren. Beim genaueren Hinschauen war seine Position hier aber nicht mehr zu halten. Ein Vorteil, den der Witzheldener nicht mehr hergab. Beim Stand von 2,5:3,5 mussten also noch 1,5 Punkte her, um einen mannschaftspunkt zuhause zu behalten. Kurz vor Ende der ersten Zeitkontrolle lieferten sich Detlef und sein Kontrahent eine packende Zeitnotphase, während Thorsten ein Remisangebot bekam, dass er erst einmal abwarten wollte. Was war passiert? Detlef mit weiß, ungewöhnlich wie so oft, hatte zwar einen Bauern verloren (oder geopfert?!), allerdings zeigt die Analyse, dass das wohl alles spielbar ist. Nach 1-2 fehlerhaften schwarzen Zügen stand Detlef auf einmal klar im positionellen Vorteil. Thorsten stand bis ins Mittelspiel bequem, für den Außenstehenden wirkte es aber wohl eher wie positionelles Geschiebe, da keine deutlichen Vorteile auf beiden Seiten zu erkennen waren. Mit zunehmender Spielzeit konnte sich der Witzheldener aber immer besser aufstellen und ausgleichen. Mit der Zeitkontrolle ergab sich fast eine Stellungswiederholung, der Thorsten aber aus dem Weg gehen musste, da nicht klar war, was bei Detlef passieren würde. Detlefs Vorteil verflachte schrittweise durch nicht ganz optimale Züge. Dies war einer enormen Zeitnot auf beiden Seiten geschuldet, stellenweise lebte man nur noch vom Zeitzuschlag. Am Ende wählte Detlef im 36. Zug eine Zugwiederholung, da er bei den wenigen Sekunden, die übrig waren, keine bessere Alternative sah. Verständlich wie man zugeben muss. Dadurch war Thorsten gezwungen weiterzuspielen. In dem Bemühen auf Sieg zu spielen, musste er Stellungswiederholungen etc. vermeiden und überzog durch eine Ungenauigkeit wahrscheinlich die Stellung. Dass sein Gegner nun besser stand, schätze sein Gegenüber aber anscheinend anders ein und versuchte erneut in eine Zugwiederholung einzulenken. Um nicht sogar noch zu verlieren, konnte Thorsten dieser jetzt aber nicht mehr aus dem Wege gehen.

 

Nach rd. 6 Stunden Spielzeit verloren wir somit leider mit 3,5:4,5. Hier wäre wohl etwas mehr drin gewesen. Immerhin hat uns der Mannschaftskampf gezeigt, dass wir uns auch zu siebt gegen keinen Gegner verstecken müssen. Im November geht es weiter gegen den bisher sehr stark auftretenden Aufsteiger aus Lennep.

 

--- 

 

1. Bezirksliga, Runde 1

 

Velberter SG I – SF Anna I

 

Schwache Aufstellung gegen Unterzahl!

 

Zum Saisonauftakt ging es genau wie im vergangenen Jahr nach Velbert. Nach der Niederlage im letzten Jahr hatten wir noch etwas gut zu machen, allerdings brachten wir nur 7 Mann an die Bretter. Velbert hingegen startete stark ersatzgeschwächt ohne 4 Stammspieler, v.a. ohne drei 1800er. Auf einmal schienen wir doch favorisiert zu sein, trotz Unterzahl.

 

Nach einer halben Stunde lagen wir aber erst einmal kampflos mit 0:1 hinten. In der ereignisreichen dritten Spielstunde gingen gleich 5 Partien zu Ende. Den Auftakt machte Siegbert. Nach anfänglichem Abtausch, schaffte es Siegbert im Mittelspiel, seine Figuren aktiver in Szene zu setzen. Nach einer Linienöffnung zu seinen Gunsten, hatte er guten Druck entwickelt, der erst zu einem Bauerngewinn und wenig später noch zu einer entscheidenden Springergabel führte. Stephan erreichte als Schwarzer ausgangs der Eröffnung eine ausgeglichene Stellung. Nach einem Generalabtausch auf der offenen c-Linie einigte man sich umgehend auf ein leistungsgerechtes Remis. Christoph erwischte heute nicht seinen besten Tag. In der Eröffnung ging bereits ein Bauer ersatzlos verloren. Im weiteren Spielverlauf fand er sich in einem verlorenen Endspiel mit 2 Minusbauern wieder plus schwächerer Königsstellung. Thorsten stand heute sehr tief und musste lange aus der Defensive reagieren, blieb aber stabil. Sein junger Gegner griff in der Folge etwas zu ungestüm an und vernachlässigte dadurch die eigene Königssicherheit. Mit dem ersten Fehler des Velberters erreichte Thorsten direkt eine Gewinnstellung, die sein gegenüber wenige Züge später aufgab. Somit stand es 3:3 bei noch zwei aussichtsreichen Partien unsererseits. Die schönste Partie des Tages lieferte Karsten. Eine unorthodoxe Eröffnungswahl beider Spieler konnte er besser für sich nutzen. Seine Figuren kamen immer besser ins Spiel, während der Velberter immer nur versuchte Lücken zu schließen. Mit einem sehenswerten Qualitätsopfer öffnete Karsten die Stellung vor dem wieder in die Mitte gewanderten schwarzen König. Folglich stand er mit Turm und 2 Läufern richtig stark in der gegnerischen Stellung. Am Ende rannte sein Gegner selbstverschuldet in ein zweizügiges Matt. Marcs Gegner musste damit gewinnen, um noch etwas Zählbares für Velbert herauszuholen. Im frühen Mittelspiel hatte dieser aber zwei Figuren für einen Turm und Bauern getauscht, ohne allerdings eine nachhaltige Öffnung von Marcs Königstellung zu erreichen. Im weiteren Spielverkauf sah Marc einen Abzug, der eine Qualität einbrachte. Mit einem ganzen Läufer Vorsprung sollte eigentlich nichts mehr anbrennen. Der Velberter versuchte noch alles, um zumindest einen halben Zähler herauszuholen. So dauerte es noch gute 30 Züge und insgesamt rd. 6 Stunden Spielzeit bis wir schließlich den verdienten 5:3 Erfolg feiern konnten.

 

Somit starten wir unerwartet siegreich in die neue Saison. Am heutigen Tage hat sich mal wieder gezeigt, dass ein Antreten zu siebt nicht zwingend einen großen Nachteil mit sich bringen muss. Dennoch hoffe ich, dass wir zukünftig wieder vollzählig antreten, da uns nicht jeder Gegner den Gefallen tun wird auf zahlreiches Stammpersonal zu verzichten.    

 

--- 

 

Viererpokal Achtelfinale SG Solingen 3 – SF Anna

 

Leistungsgerecht!

 

Der traditionelle Saisonauftakt bescherte uns im Viererpokal mit Solingen 3 eine Mischung aus einem Verbandsklassenteam vervollständigt mit einem 1. Bezirksliga-Spieler. Wir waren aber gut besetzt und durchaus guter Dinge.

 

Detlef machte den Auftakt in einem Alapin Sizilianer. Am Ende der Eröffnung heimste er sich dank einer Ungenauigkeit seines Gegners mehrzügig einen Mehrbauern ein, der aber noch nicht entscheiden war. Wenige Züge später bot sich Detlef aber die Gelegenheit, mit einem Qualitätsopfer die königliche Stellung auseinander zu nehmen und er ließ sich nicht zweimal bitten. Mit Dame und Springer ergaben sich Mattdrohungen, die sein Gegner zwar abwehren konnte, aber bei idealer Spielweise entscheidenden Materialvorteil für uns eingebracht hätte. Allerdings machte es Detlef noch einmal spannend und als es fast schon wieder ausgeglichen schien, konnte er die Damen tauschen und mit einer Springergabel die Qualität zurückerobern. Das übrig gebliebene Endspiel mit 2 Mehrbauern war dann nach 3,5 Stunden Spielzeit klar gewonnen. Siegberts Partie endete ca. eine halbe Stunde später. Man muss neidlos anerkennen, dass sein Gegner zu jedem Zeitpunkt des Duells besser stand und sich quasi keine Fehler erlaubte, während er Siegberts Ungenauigkeiten auszunutzen wusste. Materiell war der Solinger zwar zunächst nur einen Bauern, positionell aber doch klar im Vorteil. Somit stand es 1:1 und die Berliner Wertung stand gegen uns. Thorsten hatte es heute mit einem aufstrebenden Talent zu tun, dass lange Zeit Widerstand bot. Erst im späten Mittelspiel gelang es ihm druckvoll gegen den schwarzen König zu spielen. Um dies abzuwenden, gab der Solinger zwei Figuren für einen Turm. Hier schien der junge Gegner aber den Faden zu verlieren und spielte ein paar Ungenauigkeiten, die schließlich in einer Springergabel mündeten. Mit nun einem glatten Läufer im Bauernendspiel war der Rest Technik. Damit hatten wir den Wettkampf bereits für uns entschieden, da wir nach Berliner Wertung nicht mehr einzuholen waren. Marc konnte somit ohne Druck weiterspielen. Lange Zeit sah es bei ihm sehr gut aus. Er hatte in einer geschlossenen Stellung die einzige offene a-Linie besetzt und baute schrittweise Druck gegen den rückständigen Bauern c6 auf. Mit zunehmendem Abtausch der Figuren verflüchtigte sich aber dieser Vorteil und in dem Turmendspiel schaffte es der Solinger, ausreichend Gegenspiel zu entwickeln. Eine letzte Chance bot sich Marc noch im Endspiel, aber schließlich trennte man sich Remis.

 

 

Mit einem leistungsgerechten 2,5 : 1,5 ziehen wir ins Viertelfinale ein, wo kein geringerer Gegner wartet, als der mehrfache Viererpokal-Sieger Solingen 1. Klingt unmöglich, aber der Pokal hat ja seine eigenen Gesetze und ein wenig ärgern macht ja auch Spaß.