Spielberichte 2017/18

Spielbericht:
ESG III - SF Anna I

Spielbericht: ESG III – SF Anna 88 I

 

 

 

Und die Hoffnung starb zuletzt!

 

Zum Saisonfinale gab es erneut Kaiserwetter, das uns zuletzt schon Glück gebracht hatte. Leider mussten wir auf 2 Stammkräfte an den nominellen Brettern 3 und 5 verzichten und gingen ersatzgeschwächt ins Rennen. Der Tabellenzweite ESG musste zwar auf Peters verzichten, der Ersatzmann war aber ebenbürtig. Es war unseren Gegnern anzumerken, dass sie nach der Verkündigung der Spielleitung, dass es 2 Aufsteiger geben werde, hochmotiviert waren. Wir waren lediglich an 2 Brettern nominell überlegen, was auf eine schwierige Aufgabe für uns hindeutete.

 

Fast 2,5 Stunden boten wir einen Kampf auf Augenhöhe bis die ersten Konzentrationsprobleme auftraten. Rainer hatte in einer für ihn vorteilhaften Stellung mit Mehrqualität die Übersicht verloren und musste seinem Gegenüber die Hand reichen. In der folgenden Stunde verloren zudem Witali, der einen Königsangriff seines Gegners nicht mehr parieren konnte und Christoph, der leider eine Figur mehrzügig einstellte. Durch Karsten kamen wir immerhin zum 1:3 Anschluss durch ein glattes Matt. Bei diesem Stand hieß es, jegliche Remisangebote abzulehnen und auf Sieg weiter zu spielen. Andreas Gegner hatte mit einer Figur in seine Königsstellung reingeopfert. Zu Recht wie dieser nachwies und mit 2 Mehrbauern verblieb. Trotz hartnäckiger Gegenwehr fand der ESGler die richtigen Züge und erhöhte auf 1:4. Die übrigen Partien verliefen ebenfalls nicht in unserem Sinne und kippten nach zähem Kampf alle samt. Siegbert hatte lange Zeit eine angenehme Stellung, aus der sich sein Gegner aber nach und nach befreien und genügend Gegenspiel zum Remis aufbauen konnte. Thorsten hatte nach einem Bauerngewinn im Mittelspiel und einem abgelehnten Remisangebot eine schöne Kombination seines Gegners übersehen, an deren Ende er eine Figur für 3 Bauern bei schwacher Königsstellung erhielt. Das auf Matt ausgerichtete Figurenspiel des ESGlers brachte aber einen Bauern nach dem anderen in Bedrängnis. Auch letzte Remischancen durch Pattfallen wurden alle umsichtig umschifft und zum 1,5:5,5 eingefahren. Zeitgleich gab Marc auf, der zuvor eine sehr remisliche Stellung auf dem Brett hatte, Remis anbot, im weiteren Spiel aber doch noch den entscheidenden Fehler zum 1,5:6,5 machte. Damit stand um 15:50 Uhr der Abstieg fest.

 

Eine verdiente Niederlage, die am Ende aber doch um ein paar halbe Punkte zu hoch ausfiel, weil unsere Partien erneut kippten. Daran müssen wir für die kommende Saison arbeiten, damit wir den Wiederaufstieg ins Visier nehmen können.

 

Spielbericht:
SF Anna I - SF Vonkeln II

 

Spielbericht: SF Anna 88 I – SF Vonkeln II

 

 

Wir haben uns noch nicht mit dem Abstieg abgefunden!

 

Am 8. Spieltag der 1. Bezirksliga empfingen wir die Schachfreunde aus Vonkeln. Bei bestem Kaiserwetter, das eher zum Grillen als zum Schach spielen einlud, entwickelte sich ein langer, intensiver Kampf. Wir boten trotz einer scheinbar aussichtslosen Tabellensituation Paroli, obwohl wir auf die nominellen Bretter 2 & 3 und einen achten Spieler verzichten mussten. Vonkeln trat allerdings auch nicht in Bestbesetzung an, sodass für ausgeglichene Verhältnisse gesorgt war.

 

Nach einer halben Stunde lagen wir mit 0:1 hinten durch das kampflose 1. Brett. Marcus konnte an Brett 4 einen gegnerischen Fehler zum Bauerngewinn in der Eröffnung nutzen. Es folgten weitere ungenaue Züge, die einen 2. Bauerngewinn und eine zerpflückte Königsstellung ermöglichten. Nach 2 Stunden Spielzeit gab der Vonkelner schließlich auf. Nach rd. 4 Stunden kam die erste Anna-Führung zustande. Thorsten hatte an Brett 2 einen Bauern gewonnen, den sein Gegner für Schwung geben wollte, aber dann doch keine Kompensation erhielt. Im Endspiel drückte Thorsten seinen Gegner immer weiter zurück bis nicht mehr viele Felder für die Figuren übrig blieben. Nach einem Läufergewinn folgte schnell ein Mattbild, dass sich der Cronenberger nicht mehr weiter zeigen ließ, 2:1. Keine 5 Minuten später hatte Marc sein Bauernendspiel von einer kritischen Stellung in ein gewonnenes Endspiel gewandelt. Er war entschlossener beim Bauernlauf und konnte den gegnerischen König weit von dessen eigenen Bauern ablenken, die Marc anschließend einsammeln konnte. An den übrigen 4 Brettern ergaben sich zu diesem Zeitpunkt zweischneidige Stellungen, bei denen jeder Ausgang möglich schien, lediglich Andreas sah sehr kritisch aus. Er war es dann auch, der seinem Gegenüber als erstes die Hand reichen musste. Nach 4 ¾ Stunden Spielzeit war sein Widerstand gebrochen. Er hatte sich in der Eröffnung weit zurückgezogen und seinen Gegner kommen lassen. Zu viel wie sich am ende herausstellte.  Ein zwischenzeitliches Läuferopfer gegen zunächst 2 Bauern offenbarte die Schwäche zunehmend. Bei bestem Spiel wäre sicherlich noch ein Ausgleich möglich gewesen, so stand er sich aber einer immer mächtiger werdenden 3 Bauernwalze gegenüber, die das 3:2 brachte. Eine viertel Stunde später dann die Entscheidung. Alle drei verblieben Partien endeten innerhalb von nur 2 Minuten. Auslöser war der Verlauf am 8. Brett. Christoph hatte lange ein sicher geglaubtes Remis auf dem Brett. Eine Unaufmerksamkeit führte jedoch zu einem wichtigen Bauernverlust im Zentrum. Trotz überlegener Stellung schaffte es der Vonkelner allerdings nicht, den Vorteil ins Ziel zu bringen. Stattdessen unterschätze er offenbar den letzten Königsangriff Christophs mit Turm und Dame. Zum Erstaunen aller Beobachter drehte der Anna-Spieler die Partie komplett und wurde damit zum Matchwinner. Einen Aussetzer seines Gegners konnte er mit einer Kombination zum Gewinn von Dame gegen Turm nutzen. Damit stand es nun 4:2 und Karsten konnte erleichtert das Remisgebot seines Gegners annehmen über das er bei einer unbequemen Stellung lange nachdachte und das zum Zeitpunkt des Angebotes suboptimal für uns gewesen wäre. Als der Gewinn des Mannschaftskampfes feststand, einigte sich Siegbert an Brett 3 zügig auf ein Remis zum 5:3. Gegen einen nominell stärkeren Gegner hatte er lange vorteilhaft gestanden, am Ende hielten der Springer und 5 Bauern aber den Turm + 3 Bauern von Siegbert im Zaum, sodass das Ergebnis in Ordnung geht.

 

Mit der mit Abstand besten Saisonleistung erhalten wir tatsächlich noch einen letzten Hoffnungsschimmer auf den nicht mehr für möglich gehaltenen Klassenerhalt. Nur noch ein Mannschaftspunkt auf Mettmann oder Vonkeln muss aufgeholt werden, die Brettpunkte sprechen für uns. Die beiden treffen direkt aufeinander, was ein Vorteil für uns sein könnte. Bei einem Unentschieden benötigen wir einen Sieg und hätten damit beide hinter uns gelassen. Als Tabellenachter wären wir sicher in der Liga. Sollte einer der beiden gewinnen, könnten wir mit einem 4:4 an einem der beiden vorbeiziehen. Als Vorletzter blieben wir vom Abstieg verschont, sofern keine Mannschaft (Witzhelden I) aus dem Verband in den Bezirk absteigt. Allerdings erwartet uns eine diese Saison sehr gut aufgelegte Mannschaft der ESG, die auf einen herben Ausrutscher von Vohwinkel hoffen muss, um mit einem eigenen Sieg noch den Aufstieg zu schaffen. Es bleibt spannend.

 

Spielbericht:
SF Anna I - Mettmann Sport I

Spielbericht: SF Anna 88 I – Mettmann Sport I

 

 

 

Wer ist hier der Abstiegskandidat?

 

Am 6. Spieltag kam es zum Aufeinandertreffen im Tabellenkeller. Wir hatten uns einiges vorgenommen und mit Blick auf die Aufstellung waren wir vorsichtig optimistisch. Mettmann trat ersatzgeschwächt mit 2 Jugendlichen aus der 2. Mannschaft an. Bei Betrachtung der DWZ waren wir mit 6,5:1,5 in Front. Erneut ein machbares Los wie zuletzt gegen Tornado, soweit die Theorie.

 

Nach bereits einer Stunde erhielt Thorsten ein Remisangebot seines Gegners. Zu diesem Zeitpunkt stand es deutlich knapper als gehofft. Siegbert verteidigte hartnäckig einen wackeligen Bauern. Karsten war mit nur einem Minusbauern gut bedient. Witali hatte einen Bauern verloren oder gegeben (?) für Entwicklung und Schwung. Marc tappte zudem noch in eine Falle seines jungen Gegners und verlor eine Dame gegen einen Springer, also hieß es weiterspielen. Nach 2,5 Stunden hatte sich das Blatt etwas gewandelt. Marc hatte zwar verloren. Dafür konnte Karsten seine Partie komplett drehen. Zunächst in ein Schwerfigurenendspiel mit ungleichfarbigen Läufern und Minusbauer abgewickelt, gelang es ihm, ein Mattnetz zu stricken, das sein Gegner nur unter Damenopfer abwenden konnte. Marcus hatte einen zentralen Bauern gewonnen und seine Türme machten weiter Druck. Andreas konzentrierte sich auf einen vereinzelten Zentrumsbauern, der zu fallen schien und Siegbert bekam seine Probleme mit seinem vorgerückten Bauern in den Griff. Witali sah etwas schlechter aus, während Christoph ausgeglichen stand. In dieser Situation bot Thorsten in einem ausgeglichenen Doppelturmendspiel mit jeweils einer Leichtfigur und 6 Bauern Remis, was der Mettmanner nach kurzer Überlegung annahm. Karsten gewann kurze Zeit später wie erwartet zum 1,5:1,5. Marcus verspielte allerdings durch 2-3 schwache Züge hintereinander eine 2 Bauernführung zum Remis. Christoph unterschätzte den gegnerischen Angriff am Damenflügel und hatte plötzlich 2 Bauern weniger, was trotz zäher Verteidigung schließlich zum Verlust führte, 2:3. Das Blatt hatte sich gegen uns gewendet. Siegbert verlor zudem noch einen Bauern, statt eine Kombi zum Tausch von Bauer+Springer gegen Turm zu nutzen. Als zu alle dem noch Andreas ebenfalls einen Bauern in Rückstand geriet und Witali dem starken Druckspiel seines Gegners nichts mehr entgegenzusetzen vermochte, sah es bitter böse für uns aus. Beim Stand von 2:4 lagen Andreas und Siegbert zurück. Dennoch bewiesen sie Moral und kämpften weiter. Andreas holte sich zunächst seinen Minusbauern zurück und schaffte es in einem sehr remislich wirkenden Bauernendspiel einen Zugzwang zu konstruieren, der seinem König den entscheidenden Einbruch ermöglichte und den Sieg brachte, 3:4. Siegberts Springerendspiel wurde noch einmal richtig spannend, da er sich einen weitentfernten Freibauern erarbeitet hatte. Nach Abtausch der letzten Leichtfigur ging die Königsrennerei nach den verblieben Bauern los. Dabei zeigte sich, dass der Mettmanner weit genug gerechnet hatte, um mit seinem König wieder ans andere Ende des Brettes zu gelangen und das Umwandlungsfeld des Randbauern zu erreichen. Dieser Mehrbauer brachte wie so oft leider nur ein Remis für den Anna-Spieler.

 

Am Ende einer insgesamt zu schwachen Mannschaftsleitung stand ein ernüchterndes 3,5:4,5 gegen aufopferungsvoll kämpfende Mettmanner, was den Nichtabstieg in weite Ferne rücken lässt. Bei verbleibenden 3 Spielen gegen ausnahmslos gute Gegner scheint es uns dann doch wie dem HSV zu ergehen. Dieses Nichtabstiegs-Glück der Vergangenheit scheint ebenso erschöpft wie unseres, wenn uns nicht noch eine unglaubliche Leistungssteigerung widerfährt. Bereits in 3 Wochen geht es weiter beim Spitzenreiter Vohwinkeler SC. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt!

 

Spielbericht:
SF Anna I - Tornado Wuppertal I

SF Anna I – Tornado Wuppertal I

 

 

 

With a little help of… Tornado!

 

Am 5. Spieltag ging es für uns darum, die schlechten Spielverläufe der vergangenen Mannschaftskämpfe abzustreifen. Mussten doch dringend die ersten Punkte her, um das Projekt Nichtabstieg anzugehen. Tornado tat uns den Gefallen - wie schon mehrere Male diese Saison – in Unterzahl anzutreten. Zudem mit 2 Ersatzleuten aus der Zweiten, was ihnen in den bisherigen Spielen dennoch meist Punkte gebracht hat. Also Vorsicht! Dennoch waren wir leicht optimistisch. Wenn nicht heute gegen diesen geschwächten Gegner punkten, wann denn dann?

 

Nach 30 Min lagen wir durch den kampflosen Sieg von Thorsten schon einmal vorne, fehlten noch 3,5 Punkte. Siegbert sorgte überraschend schnell für die 2:0 Führung. Nach einer Stunde stand es noch ausgeglichen. Das Zentrum war geöffnet, die Möglichkeiten von Verwicklungen waren gegeben, sodass Siegbert für die ersten 10 Züge bereits 55 Minuten investierte. Nach 1 ¾ Stunden hatte er dafür plötzlich gewonnen, weil sein Gegner fehl griff und ein kleines „Zwischenmatt“ übersah. Werner hatte in einer wilden Partie ohne Rochaden einen Bauern geopfert, um als Schwarzer schneller zur Entwicklung zu kommen. Er konnte den Bauern zurückgewinnen und eine aktive Damenstellung erreichen, die vielversprechend aussah. Leider verrannte sie sich und Werner sah sich genötigt einen Turm gegen einen Läufer + Bauern zu tauschen, in der Hoffnung, der entstandene Freibauer könnte genügend Kompensation darstellen. Die Türme seines Gegners waren jedoch zu stark. Als einer von beiden in seine Stellung eindrang, war die Partie nach 2,5 Stunden schnell verloren, 2:1. Kurz danach das erste Remis, ob gewonnen oder verloren ist hier die Frage. Marc hatte das Eindringen der gegnerischen Dame in seine Stellung zu spät gesehen, stand folglich mit 2 Bauern hinten und wähnte sich bereits auf verlorenem Posten. Nach erster Resignation hielt er dann aber doch gut dagegen und gewann einen Bauern zurück. Einen Zug später bot er Remis an, was seine Gegnerin unverzüglich annahm. Sie hatte nämlich böse danebengegriffen und konnte in der späteren Analyse einen 3-zügigen Gewinnweg für Marc nachweisen. Ende der 3. Spielstunde konnte sich Christoph schließlich doch deutlich durchsetzen. Er hatte im Mittelspiel einen h7 Bauern gefressen, dafür aber mit Druck auf einen vereinzelten, gefesselten e3 Bauern zu kämpfen. Sein Opponent spielte im Endeffekt aber doch zu harmlos und mit zunehmendem Figurentausch ging auch der restliche Druck verloren. Lediglich im Anbieten von Remisangeboten blieb der Tornadospieler hartnäckig. Anfangs geriet bei nur einem Mehrbauern noch ins Grübeln, ob er dieses Angebot zum Wohle der Mannschaft annehmen sollte, später mit 2 und 3 Mehrbauern brachte ihn das sportlich nicht mehr ganz faire Remis anbieten nach fast jedem Zug zum Glück nicht mehr aus der Fassung. Andreas stand lange Zeit ausgeglichen mit gegenseitigen Chancen. Nach 2 Stunden war eine Schlüsselstellung erreicht, in der Andreas einen Springer anbot. Bei Annahme des Opfers roch es nach einem mehrzügigen Matt, bei Ablehnung nach aktiverem Figurenspiel für den Anna-Spieler, oder? Die aktivere Stellung brachte ihm letzten Endes den vollen Punkt zum entscheidenden 4,5:1,5! Mit dem sicheren Sieg im Rücken gelang den beiden verbliebenen Akteuren dann auch das noch Bestmögliche an ihren Brettern. Rainer knetete in einer geschlossenen Englischen Bauernstruktur so lange bis er selbst geknetet wurde. Am Ende hielt er aber trotz schwindender Konzentration die Balance zum Remis. An Brett 2 krallte sich der Tornado-Teamkapitän auf Kosten der Entwicklung an einen vermeidlich schwachen c4 Mehrbauern. Witali konterte mit Druck im Zentrum und am Königsflügel. Er brauchte viel Geduld ehe er nach fast 3 Stunden gleich 2 Bauern zurückgewann und nun vorne lag. Da er weiterhin eine dominante Stellung besaß, ließ er nichts mehr anbrennen und spielte die Partie souverän zum vollen Punkt runter.

 

Ausschlaggebend war heute sicherlich die deutlich bessere Aufstellung unserer Mannschaft. Dennoch war an mehreren Brettern Gefahr geboten. Das Endergebnis von 6:2 ist meiner Meinung nach wohl etwas zu hoch ausgefallen, aber mit dem Glück, das uns diese Saison bisher gefehlt hatte, fielen die Partien zu unseren Gunsten und sorgten für einen insgesamt verdienten Sieg. Hoffen wir, dass wir auf diese Form aufbauen können und in der 6. Runde wieder gutes Schach zeigen, wenn wir im Abstiegskampf auf den direkten Konkurrenten Mettmann treffen, die heute gegen Remscheid ein 4:4 geholt haben, während wir dort zuletzt noch das Nachsehen hatten. Es wird ein heißes Tänzchen!

 

Spielbericht:
SW Remscheid II - SF Anna I

Spielbericht:

 

SW Remscheid II – SF Anna I

 

 

 

Das Gewinnen verlernt.

 

Am 4. Spieltag stand für uns ein wichtiges Spiel an, um im Abstiegskampf erste Punkte zu sammeln. Leider mussten wir auf unser nominelles Brett 1 verzichten, das sich aus privaten Gründen entschuldigen ließ. Aufgrund dessen war mit Blick auf die DWZ-Wertungen ein ausgeglichenes Duell zu erwarten, wobei unsere Bretter 7 und 8 weiterhin eine Wundertüte für unsere Gegner darstellen.

 

Nach 1,5 Stunden sah es wohl sehr gut für uns aus, aber bessere Stellungen muss man auch erst einmal nach Hause bringen. An dieser Aufgabe sind wir an diesem Tage leider zu häufig gescheitert. Außer einem schnellen Sieg durch Andreas nach einem schönen Qualitätsopfer kippten die Partien in allen weiteren knappen Stellungen jeweils zu unseren Ungunsten. Christoph an 8 hatte eine sehr remisliche Stellung auf dem Brett. Der falsche Plan führte jedoch zum Punktverlust, weil sein König letzten Endes zu weit weg vom Geschehen platziert war. Marc an 7 hatte seinen Gegner gut im Griff ohne allerdings den Gewinnweg zu finden. Die schneller zum Zuge kommenden Freibauern hätten den Gegner arg in Bedrängnis bringen können. Den späteren Remisschluss nahm der Remscheider mehr als dankend an, was über dessen Stellungsbewertung wohl einiges aussagt. Karsten hatte an 6 in einem Sizi eine eigentlich ordentliche Stellung erreicht, was ihm auch sein Schachprogramm bestätigte. Sein Gegner konnte ihm aber eine Ungenauigkeit nachweisen, die ihn erst einen, zwei und am Ende drei Bauern kosten sollte. Wen erst einmal der Wurm drin ist, gibt es selten einen Weg hinaus. Marcus an 4 war ebenfalls nicht zufrieden mit seinem Abschneiden. Sein Gefühl sagte Gewinn, leider bleib er den Beweis auf dem Brett schuldig und es reichte nur fürs Remis. Siegbert an 3 hatte eine Stellung auf dem Brett, die er durchaus gut kennt. Dennoch verlor er den Faden. Vielleicht ließ er sich vom gegnerischen Angriff etwas irritieren statt seinen eigenen konsequent durchzuziehen. Trotz noch langen Kampfes konnte er nur noch eine Niederlage quittieren. Werners Niederlage kam für einige seiner Teamkollegen ebenfalls etwas überraschend, da es lange nicht danach ausgesehen hatte. Die Rekonstruktion der Partie gestaltete sich in der Analyse etwas schwierig, weshalb wir das hier so hinnehmen müssen. Witali an 1 hatte sich bereits relativ früh im 15. Zug mit seinem Opponenten auf ein Remis geeinigt, da beide drohten, in Zeitnot zu geraten.

 

Am Ende stand ein enttäuschendes 2,5:5,5 zu buche. Bleibt zu hoffen, dass wir noch rechtzeitig den Aufwind bekommen, um ans rettende Ufer zu kommen. Die 6. Runde findet am 28.01.18 zuhause gegen Tornado I statt. Hier müssen wir wohl auf etwas Schützenhilfe der Unterbarmer setzen oder uns in einer deutlich besseren Form präsentieren als die bisherige Saison.

 

 

 

Spielbericht:
SF Anna I – Ohligser TV I

Spielbericht: SF Anna 88 I – Ohligser TV I

 

 

 

Ein Satz mit x..

 

In der 3. Runde der 1. Bezirksliga trafen wir auf den OTV. Danke noch einmal, dass eine Verlängerung in die Räumlichkeiten der Klingenstädter so problemlos von statten ging. Wir mussten auf unser nominelles 2.Brett verzichten. Dafür kam Werner zu seinem ersten Saisoneinsatz. Der OTV ersetzte Hammerschmidt durch Reiz und war damit insgesamt favorisiert, vor allem an den unteren Brettern, wo unsere Neuverpflichtungen wieder ihr bestes gaben.

 

Es wurde an einigen Brettern nicht lange gefackelt und erste Tendenzen ließen sich schon bald ablesen. An Brett 1 hatte Thorsten bereits nach 11 Zügen einen Mehrbauern und einen entblößten gegnerischen Königsflügel bei noch nicht erfolgter Rochade erreicht, während sein Kontrahent Gegenspiel im Zentrum aufbaute. Karsten hatte in einer offenen Partie gutes Figurenspiel im Zentrum, das verheißungsvoll aussah. Das war`s dann leider bereits mit den schönen Stellungen für uns. Christoph hatte seine Entwicklung etwas vernachlässigt und durchgängig in geringem Nachteil gestanden. Obwohl sein Gegner nicht immer die besten Züge fand – u.a. sogar einen Figurengewinn ausließ – und ihm die Möglichkeit bot, zurück ins Spiel zu kommen, gelang Christoph der Ausgleich letzten Endes nicht. Zu diesem Zeitpunkt nahm Siegberts Gegner das Remisangebot an. Nach einer Blackmar-Diemer-Eröffnung kam es zu einer schnellen Zentrumsöffnung und einem konsequenten Figurenabtausch. Die Remisbreite wurde dabei nie verlassen. Kurze Zeit später wurde es ganz bitter für uns. Nach 2,5 - 3 Stunden Spielzeit gingen gleich drei Partien kurz hintereinander verloren, womit der Mannschaftskampf bereits entschieden war. Werner hatte die Verwicklungen seines Gegners falsch eingeschätzt und es ging ein entscheidender Bauer mit Option auf mehr verloren. Marc hatte nach ausgeglichener Eröffnung zwischen Mittel- und Endspiel den Faden verloren. Marcus erreichte leider auch nicht seine beste Tagesform und spielte nach einem Bauernverlust sehr eingeengt weiter, was aber auf Dauer nicht zu verteidigen war. Damit stand es bereits um 13:15 Uhr 0,5 – 4,5. In den verbleibenden drei Partien konnten wir nur noch Schadensbegrenzung betreiben, wobei wir dort ebenfalls eine optimalere Ausbeute verpassten. Andreas hatte durch einen Minoritätsangriff am Damenflügel konstanten Druck auf einen rückständigen Bauern gehabt. Mit Abtausch der Figuren, insbesondere der Damen konnte sein Gegner diesen dann aber doch bequem verteidigen und man einigte sich auf ein Remis. Karsten hatte seine vorteilhafte Stellung nach der Eröffnung kontinuierlich ausgebaut. Auf einen Bauerngewinn folgten ein Bauerndurchmarsch bis zur 7.Reihe, ein Königsangriff, ein ausgelassener Figurengewinn, dafür eine Springergabel mit Qualitätsgewinn und schließlich der Partiegewinn. Thorsten hatte zwischenzeitlich deutlichen Vorteil erlangt. Nach unpräzisem Spiel seines Gegners gewann er noch einen zweiten Mehrbauern. Allerdings hatte er dafür viel Zeit verbraucht und befand sich in akuter Zeitnot mit weniger als 4,5 Minuten für verbleibende 13 Züge. In der weiteren Folge verpasste er einen noch klareren Vorteil und entschied sich zur Vereinfachung mittels Damentausch. Kurz vor der Zeitkontrolle ging dann doch noch ein Bauer verloren und in dem entstandenen Doppelturmendspiel mit einem Mehrbauern hatte sein Gegenüber genügend aktives Gegenspiel als Kompensation, um das Remis zu halten. Endstand 2,5 – 5,5.

 

Auch wenn das Ergebnis etwas zu hoch ausfiel, so war für uns heute nicht zu holen. Die nächste Chance es besser zu machen kommt kurz vor Weihnachten beim Tabellennachbarn vom SW Remscheid II. Es wird so langsam Zeit für uns zu punkten, Schachfreunde!

 

Spielbericht:
SF Neviges I – SF Anna 88 I


Knapp war`s..
.. in der 2. Runde bei bestem Kaiserwetter im Nevigeser Panoramabad. Nach einem entspannten Sonntagsschwimmen sah es aber für keine der Mannschaften aus. An fast allen Brettern saßen sich ebenbürtige Gegner gegenüber, was einen sehr ausgeglichenen Mannschaftskampf erwarten ließ.
Nach 1,5 Stunden waren noch keinen nennenswerten Vor- oder Nachteile auszumachen. Ruhiges Abtasten schien die Devise zu sein. Um 12:00 Uhr kames dann doch recht früh zur ersten Punkteteilung. Marcus hatte sich nach der Abwehr seiner Verwicklungsversuche nicht mehr so richtig wohl gefühlt in seiner Stellung und das Remisangebot seines Gegners angenommen. Kurz danach einigte sich auch Witali friedlich mit seinem Gegenüber. Marc hatte sich mittlerweile eine gut aussehende Stellung erarbeitet, da ihm sein Gegner in eine Vorbereitung lief. Trotz einer Mehrfigur sah er sich einem unangenehmen Druck auf den unrochierten König ausgesetzt, der eventuell wieder zur Hergabe der Figur geführt hätte. Im weiteren Spielverlauf zog er es daher vor, zur Freude des Nevigesers in ein Remis einzuwilligen. Zu Unrecht wie sich Marc`s PC-Analyse herausstellte, die ihn deutlich im Vorteil sah. Gewonnene Stellungen nach Hause bringen, daran arbeiten wir! Um 13:00 Uhr folgte das 4. Remis durch Ulrich. Die Opponenten hatten sich auf dem Brett neutralisiert und die Partie verließ zu keinem Punkt die Remisbreite, 2:2. Wie sah es hier auf den anderen Brettern aus? Siegbert stand kurz vor einer enormen Zeitnot bei halbwegs ausgeglichener Stellung, Andreas hatte einen Minusbauern, Rainer das gesamte Mittelspiel über einen schönen Druck auf eine eingeengte Stellung und Thorsten hatte eine positionell vorteilhafte Stellung plus Mehrbauer erreicht.
Gegen 13:40 Uhr lief Siegbert`s Zeitnot aus dem Ruder. In mittlerweile schwieriger Stellung schaffte er es nicht, schnell gute Züge zu finden bis im 40. Zug die „Klappe“ viel. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt wohl ein Materialverlust nicht mehr zu verhindern, 2:3. Rainer hatte seine positionellen Vorteile eingebüßt und hätte am liebsten Remis gemacht. Leider ließ die Spielsituation es nicht zu, da Thorsten bei einem wilden Königsangriff seines Gegners den Bauer wieder hergegeben hatte. Andreas kämpfte trotz Minusbauern weiter, sehr löblich, das war auch schon einmal anders. Auch ein zwischenzeitliches Springeropfer seines Gegners für einen weitentfernten Freibauern brachte ihn nicht aus der Ruhe. Nach einem Rückopfer gelangte er in ein Endspiel, in dem er sich durch eine bessere Königsstellung trotz Minusbauer locker halten konnte, 2,5:3,5. Fünf Minuten später um 14:20 Uhr wurde Rainer zur tragischen Figur des Spiels. Die gesamte Partie über hatte er druckvoller gestanden, aber der Gegner bot ihm mit seiner Igelstellung keine Gelegenheit zum Eindringen oder entscheidenden Materialvorteil. Wie es kommen musste führte hingegen Rainers erster Fehler gleich zum 2 zügigen Turm- und Partieverlust. Sehr schade, zumal ein Remis am Ende doch für ein Mannschaftsremis gereicht hätte. Thorsten bewies nach dem erneuten materiellen Ausgleich seines Gegners mehr Übersicht. In einer beiderseits offenen (Königs-)Stellung konnte er einen taktischen Patzer ausnutzen, einen Springer an die Dame fesseln und die Partie nach über 5 Stunden Spielzeit zum 3,5:4,5 für sich entscheiden.
Es war der erwartet enge Kampf zwischen zwei gleichwertigen Teams, bei dem wir dieses Mal den Kürzeren gezogen haben. Damit finden wir uns erst einmal am unteren Ende der Tabelle wieder. Die Saison ist aber noch lang und wir haben es mit 7 weiteren Mannschaften zu tun, die alle schlagbar sind. Also: aufstehen, Mund abwischen, Kopf hoch und weitermachen! Die nächste Chance kommt am 19.11. beim auswärts ausgetragenen Heimspiel in Ohligs gegen OTV I.

Spielbericht:
SF Anna 88 I – Bahn-Schachclub Wuppertal

Teuer verkauft, aber mehr drin war nie!
Die erste Runde bescherte uns einen TOP-besetzten Verbandsklassenabsteiger. Nominell ist diese Mannschaft klarer Wiederaufstiegskandidat. Wir hingegen hatten neben einigen Ausfällen noch eine sehr kurzfristige gesundheitsbedingte Absage zu verkraften, wofür wir keinen Ersatz mehr bekamen. Gut dass nicht nur die DWZ über das Ergebnis bestimmt, sonst wären wir mit 1:7 lieber direkt im Bett geblieben.
Abgesehen von dem kampflos abgegebenen Punkt boten alle Bretter über 2 Stunden gut Paroli ehe sich erste Tendenzen erkennen ließen. Nach 3 Stunden musste Marc die Segel streichen. Im Mittelspiel hatte er sich einen Läufer einsperren lassen und gegen einen Bauern tauschen müssen. Nach einigen Vereinfachungen hatte er ein verlorenes Endspiel auf dem Brett, 0:2. Etwas später musste Ulrich seinem Gegner die Hand reichen. Nach einem zwischenzeitlichen Remisgebot in durchaus ausgeglichener Stellung, wollte sein Gegenüber allerdings weiterspielen und behielt Recht, 0:3. Mehr zählbare Gegenwehr leisteten wir um die erste Zeitkontrolle. Zunächst konnte Siegbert ein Remis erreichen. Sein ungestüm erscheinender Angriff zeigte zunächst seine Wirkung. Leider konnte sich sein Gegner befreien und durch einen Gegenangriff in ein Dauerschach abwickeln, über das am Ende beide Seiten froh waren. Um 14 Uhr viel von Andreas` Kontrahent die Zeit. Scheinbar von den neuen Uhren irritiert dachte dieser noch vor dem 40. Zug einen Zeitzuschlag zu erhalten, oder doch nicht? Glücklich jedenfalls von unseren Mann, der stellungstechnisch wohl den Kürzeren gezogen hätte ich diesem Turmendspiel. Zudem hatte er selbst nicht mehr allzu viel Bedenkzeit. Egal, ein überraschender Punkt zum 1,5:3,5. Marcus hatte mittlerweile seine Stellung im Mittelspiel deutlich verbessern können und einen Qualitätsvorteil erlangt. Allerdings sah es nicht nach einem frühen Ende aus. Thorsten hatte im Mittelspiel eigentlich eine bequeme Stellung erreicht ohne jedoch wirklich Zählbares rauszuschlagen. Stattdessen nutze sein Gegner ein zwei langsame Züge zum Gegenspiel. Nach der Zeitnot beider Spieler verständigte man sich durch Zugwiederholung auf Remis, da keiner eine bessere Fortsetzung für sich sah, 2:4. Für die Entscheidung sorgte Brett 7. Leider musste Christoph der größeren Erfahrung seines Gegners Tribut zollen und verlor nach und nach seine Bauern. Im Damenendspiel dauerte es zwar noch eine ganze Weile, diese zur Grundreihe durchzuziehen ohne in ein Dauerschach zu laufen, aber schließlich war es doch ein souveräner Punkt zum 2:5. Marcus schaffte es zu guter Letzt noch sein Endspiel mit Qualitätsvorteil und Mehrbauern erfolgreich zu beenden. Dabei musste er die ganze Zeit auf gefährliche Gabeln beider gegnerischer Springer aufpassen, von denen er beinahe eine übersah. Endstand 3:5.
Angesichts unserer ersatzgeschwächten Aufstellung können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein. Gegen einen in Bestbesetzung angetretenen Aufstiegsfavoriten hätten wir böse unter die Räder kommen können. Im Rahmen unserer Möglichkeiten haben wir heute das Beste gegeben. Ich denke, dass wir uns trotz der Niederlage eine ordentliche Form bescheinigen können, die sicherlich bald Früchte trägt!

Spielbericht:
Viererpokal SV Wermelskirchen I – SF Anna 88 I

Viel Spannung im „Haus der Begegnung“
Zum Saisonauftakt hatten wir es mit der klassenhöheren Mannschaft aus Wermelskirchen zu tun. Eine Kombination aus Verbandsklassen- und Verbandsligaspielern mit einem DWZ-Durchschnitt von 1819 trat uns entgegen, die uns nominell mit 3:1 überlegen waren. Wir traten mit Erfahrung und hochmotivierten Schachneulingen an, die ihrem ersten Pokalfight entgegenfieberten.
In der ersten Stunde passierte nichts Entscheidendes. Vier enge Partien, die keinen Klassenunterschied erkennen ließen. An Brett 4 kam Christoph dann durch eine Unachtsamkeit seines Gegners überraschend zu einem Figurengewinn für einen Bauern. Da er in der weiteren Folge zu zögerlich spielte, erhielt sein Gegenüber allerdings einen starken Königsangriff. Marc an Brett 3 hatte nach der Eröffnung damit zu kämpfen, einen zentralen Bauern zu halten, der unter ständigem Angriff stand und schließlich auch viel, dafür hatte er das Läuferpaar. Siegbert kam nach heterogenen Rochaden früher zum Königsangriff und die Stellung schien etwas herzugeben. Thorsten war ordentlich aus der Eröffnung gekommen, stets mit dem Anzugsvorteil am Drücker, aber außer schwammigen Drohungen nichts Konkretes, sein Gegner hielt gut dagegen. Erst nach über 2,5 Stunden kam es zur ersten Punkteteilung. Siegberts Angriff kam nicht so durch wie gedacht. Sein Gegner hatte genügend Gegenspiel entwickeln können, sodass man sich auf ein Remis einigte. Gut eine halbe Stunde später dann die vielleicht schon entscheidende Wendung des Mannschaftskampfes. Marcs Gegner hatte mit seinem Mehrbauern zu sorglos agiert und das Gegenspiel unterschätzt. Von der Entfernung hörte es sich wie ein Remisangebot - war es aber nicht - seines starken Gegners an, der aufgeregt wirkend in den Spielsaal ans Brett eilte und Marcs nächsten Zug erwartete. Anscheinend hatte dieser bereits die kritische Zugfolge geahnt. Marc hätte dennoch am liebsten direkt Remis angeboten, musste aber erst einmal seinen Zug ausführen. Er hatte in der Tat eine vielversprechende Stellung vor sich. Leider übersah er mit einem möglichen Qualitätsopfer den besten Zug, der sehr wahrscheinlich zum Sieg, zumindest aber einem riesigen Königsangriff geführt hätte. Er entschied sich stattdessen für einen nicht sauberen Doppelangriff seines Läufers auf Dame und Turm seines Gegners. Das folgende Remisangebot wurde vom Wermelskirchener aber korrekterweise abgelehnt, da dieser selbst einen Zug schneller mit Schachgebot zum Läuferspieß kam und in ein gewonnenes Endspiel abwickeln konnte. Statt 1,5:0,5 stand es nun 0,5:1,5 gegen uns. An Brett 4 sah sich Christoph genötigt, wieder Material zurückzugeben, um den Königsangriff abzuwehren. Leider zu Unrecht wie die spätere Analyse ergab. Eine natürliche Entwicklung der Figuren hätte seinen Vorteil weiter ausgebaut, während der Königsangriff von schwarz demgegenüber zu langatmig geworden wäre. Trotz Materialrückgabe ließ der Druck nicht entscheidend nach und Christoph fand sich in einem verlorenen Endspiel wieder. Obwohl ihm der Gegner durch unpräzise Spielweise noch einmal einen Hoffnungsschimmer gab, war die Partie letztendlich nach fast 4 Stunden entschieden. Die letzte laufende Partie von Thorsten hatte damit nur noch statistischen Wert. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt auf dem Brett auch nichts mehr zu holen. Sein Gegner fand viele gute Abwehrzüge, die stets das Gleichgewicht hielten. Die vorübergehende weiße Druckstellung verflachte mit ein zwei langsamen Zügen und mit jedem Figurentausch. Schließlich einigten sich die Kontrahenten auf eine gerechte Punkteteilung zum 1:3 Endstand.
Am Ende war es doch die standesgemäße Niederlage. Aber nach dem Spielverlauf hätte es auch eine dicke Überraschung geben können, vor allem dank der Neulinge! Das lässt mich für die nahe Zukunft hoffen und ich freue mich bereits auf die erste Meisterschaftspartie in 2 Wochen gegen den stärksten Aufstiegsaspiranten BSW 3!