Spielberichte:

 

2. Bezirksliga

 

SG Solingen VII - SF Anna 88

 

Zu keinem Zeitpunkt wirklich gefährdet, verbuchten wir einen ungefährdeten 4,5:1,5 Erfolg.

 

Bereits bei der Begrüßung teilte uns der gegnerische Mannschaftsführer mit, dass das Solinger Team mit nur 5 Spieler antreten würde. Damit kam Marc an Brett 5 zu einem kampflosen Sieg. Die gespielten Partien gestalteten sich dagegen durchaus kontrovers. Während Siegbert am 1. Brett mit weiß und Stephan am 6. Brett mit schwarz früh ihre Linie verloren und in materiellen Rückstand gerieten - an beiden Bretter kam übrigens Caro-Kann aufs Brett -, konnten wir an den anderen Brettern die erwarteten Vorteile erlangen.

 

Leider stellte Stephan nach einem fehlerhaften Bauernzug schon frühzeitig den weißen Läufer ein. Und damit fiel seine Stellung bereits in sich zusammen, zumal er auch noch den nominell stärksten Solinger (DWZ um 1700) gegen sich hatte. Und der ließ nichts anbrennen. Obwohl sich Stephan noch tapfer wehrte, war es nach dem 25. Zug bereits hoffnungslos geworden und er gab auf.

 

Siegbert spielte seine Eröffnung ebenfalls unsauber und wurde aufgrund des präzisen Spiels seines Gegners (nominell ein 1300er) in die Defensive gedrängt. Insbesondere war der Bauer auf d4 umkämpft, der von immer mehr schwarzen Figuren bedroht wurde. Etwas überraschend dann sogar ein Läufereinschlag auf h3, der eine Mattdrohung aufbaute. Zu diesem Zeitpunkt sah es bereits sehr schlecht für unseren Spieler aus: der Computer bewertet die Stellung mit -2. Beim  Versuch, den schwarzen Königsangriff mit den Türmen zu verstärken, gab es aber die erste Ungenauigkeit im schwarzen Spiel, die Siegbert allerdings noch nicht ausnutzen konnten. So kam es dann zu einem Abtausch der Figuren, bei dem zwar der Bauer auf d4 fiel, Weiß aber etwas besser agierte, einen Bauern zurück eroberte und wieder mehr Spiel bekam. Dies alles passierte bereits in großer Zeitnot, da beide Spieler für die ersten 20 Züge sich sehr viel Zeit ließen. Im Endspiel agierte Schwarz dann zu unerfahren und erlaubte Weiß, einen weiteren Bauern zu erobern, so dass materieller Gleichstand erzielt wurde. Und da auch die Zeitkontrolle im 40. Zug erfüllt war, bot Schwarz Remis an, was Siegbert umgehend annahm, zumal alle anderen Partien zu diesem Zeitpunkt bereits beendet waren.

 

Und diese anderen Partien verliefen aus unserer Sicht sehr erfreulich. Zuerst fuhr Thomas am 2. Brett den vollen Punkt ein. Seine sizilianische Verteidigung war solide. Die Stellung ist ausgeglichen bis sein Gegner einen „Springer an den Rand“ stellt. Und von da an bleibt Thomas im Vorteil. Es gelingt ihm, seine Läufer in „Laser“-Stellung auf den kurz rochierten König zu postieren und einen Angriff mit der Dame auf h4 zu starten. Und hier unterschätzt sein Gegner die Gefahr und greift fehl. Anstelle den schwarzfeldrigen Läufer zu blockieren, versucht er den weißfeldrigen zu tauschen. Der Computer zeigt bereits ein Matt in 4 an, was Thomas aber noch übersieht. Dennoch muss Weiß, um Matt zu verhindern, seine Dame geben und verliert dann immer mehr Material, so dass er schließlich im 32. Zug aufgibt.

 

Auch Karsten mit Schwarz am 4. Brett ließ nichts anbrennen. Sein Gegner wendete die eher seltene Bird-Eröffnung (f4) an, in der sich Karsten offenbar gut auskannte, denn in der Computer-Bewertung erhält Weiß zu keiner Zeit einen Vorteil. Spannend wurde es dann nach einigem Abtausch im weiteren Verlauf, als Weiß die Qualität gab (Turm schlägt Springer auf f6) und auf Vorteil hoffte, dann aber unpräzise weiterspielt. Nach weiterem Leichtfigurentausch konnte Karsten noch die Damen abtauschen und stand nun bereits klar besser. Der Rest war nur noch eine Frage der Technik, wobei sein Gegner etwas mithalf, indem er zunächst seinen Springer einsperrte und verlor, und im 35. Zug auch noch seinen letzten Offizier einstellte und direkt aufgab.

 

Detlef mit weiß begann seine Partie am 3. Brett mit e4. Sein Gegner wählte sizilianisch und ging im achten Zug bereits mit h5, gefolgt von g5, g4 frontal auf Angriff. Aber dies war nicht ausreichend vorbereitet, so dass Detlef mit beiden Springern am Königsflügel konterte und seinerseits den noch nicht rochierten König angriff. Aber im Eifer des Gefechtes spielte er ein Springeropfer auf e6, was seinen Vorteil wieder hergab. Schwarz nahm den Springer mit einem Bauern, aber das anschließende Schlagen dieses Bauern mit der Dame durch Detlef war übereilt und hätte die Partie kippen lassen können. Die Bewertung des Computers zeigt nämlich 0,8 gegen unseren Spieler. Aber der Solinger Gegner sah nicht die richtige Erwiderung. Danach  spielte Detlef sehr präzise und sein Vorteil wurde mit jedem Zug größer. Nach dem Damentausch spielte er einen schönen Springerzug, der einen Läufer eroberte. Schwarz gelang es dann nicht mehr, seine Königsstellung zu konsolidieren und nach einem weiteren taktischen Manöver eroberte  Detlef sogar noch einen Turm. Es gab dann etwas Unruhe, da sein Gegner mit Kommentaren zum Spiel auftischte und zur Ruhe ermahnt werden musste. Nachdem er den zweiten Turm gegen einen Läufer abtauschen musste, gab er schließlich im 33. Zug in hoffnungsloser Lage auf.

S.R. 

 

 

SF Anna 88 – Radevormwalder SV

 

Es fand kein Wettkampf statt, da unser Gegner im Vorfeld bereits die Begegnung abgesagt hatte, so dass wir kampflos zu einem 6:0 kamen. 

S.R. 

 

Vohwinkeler SC I – SF Anna I

 

Der erwartet knappe Kampf um die Tabellenspitze!

 

In der 4. Runde kam es zum Aufeinandertreffen der bisher verlustpunktfreien Teams von Vohwinkel und Anna. In sehr angenehmer Atmosphäre, u.a. mit kostenlosen Schnittchen, für die wir uns noch einmal recht herzlich bedanken möchten, kam es zum Duell an der Tabellenspitze. Während wir nicht ganz in Bestbesetzung antreten konnten, bot Vohwinkel seine Bretter 1-6 auf. Unser Gegner nahm den Mannschaftskampf also sehr ernst. Für etwas Entspannung sorgte immerhin der Hinweis darauf, dass es 2 Aufsteiger in die 1. Bezirksliga gibt und am heutigen Tage nicht alles auf Messers Schneide steht. Nominell waren wir an 4 von 6 Brettern leicht unterlegen, allerdings nichts was man nicht mit guter Tagesform ausgleichen könnte. Lediglich an Brett 1 waren wir mit rd. 100 DWZ-Punkten im Vorteil und an Brett 6 gleichermaßen im Nachteil. Für Spannung war also gesorgt.

 

Einigen Partien war anfangs anzumerken, dass Vorsicht die Devise war, keiner wollte frühzeitige Fehler begehen. Nach gut 2 Stunden Spielzeit einigte sich Thomas mit seinem Gegner auf Remis. Nach etwas ungewöhnlicher Eröffnung, in der wohl auf eine Falle gehofft wurde, neutralisierten sich beide Spieler gegenseitig. Für den Vohwinkeler gab es gelegentlich etwas größere Chancen auf mehr zu spielen, aber er verpasste bessere Fortsetzungen und nach einiger Abtauscherei verflachte das Mittelspiel und die Punktetrennung ging in Ordnung. Eine ¾ Stunde später gingen gleich 3 Partien kurz hintereinander zu Ende. Zunächst holte Karsten das zweite Remis. Er war gut aus der Eröffnung gekommen und hatte Raumvorteil, den er zu einem positionellen Vorteil hätte ausbauen können. Die „normale“ Weiterentwicklung der Figuren erschien aber nicht verkehrt, dennoch führte es nur zu ausgeglichenen Kräfteverhältnissen. Bei leicht schwankenden Vor- und Nachteilen von -1 bis + 1 brachte schließlich ein Generalabtausch zahlreicher Leicht-/Schwerfiguren ein remisliches Leichtfigurenendspiel zu Tage, deren Gewinnmöglichkeiten nur schwer aufzuzeigen gewesen wären. Wenige Minuten später beendete auch Marc seine Partie. Zunächst ruhig abwartend, versuchte er vor Vollendung der Entwicklung am Königsflügel anzugreifen, was sich aber als Boomerang erwies. Sein Gegner kam im Zentrum schneller zu einem Angriff, der nicht unerhebliche positionelle Vorteile mit sich brachte. Mit einem Damen- und Leichtfigurentausch hoffte Marc wahrscheinlich auf eine Vereinfachung der Stellung. In gedrückter Stellung, aber ohne scheinbar offensichtliche Schwächen, bot er Remis an und der Vohwinkeler willigte, für mich etwas überraschend, in die Punkteteilung ein. Sehr schmeichelhaft für uns wie die Analyse ergab. Wieder nur wenige Minuten danach endete Siegberts Partie. Sein Gegner verpasste in der Eröffnung eine vorteilhafte Fortsetzung und bot einen Generalabtausch im Zentrum an, den Siegbert mit einem Mehrbauern abwickeln konnte. Das Gegenspiel des Vohwinkelers mit einem Turm auf der 7. Reihe war widererwartend nicht zu fürchten, da der Turm schlimmstenfalls sogar hätte eingeklemmt werden können. Im Eifer des Gefechts gab Siegbert aber den Bauern wieder her und wickelte durch weiteres Abtauschen in ein ausgeglichenes Turmendspiel ab, auf dessen Fortsetzung die Akteure verzichteten. Nach 4 Remisen liefen nur noch die Partien von Thorsten, der auf seine positionellen Vorteile und einen sich anbahnenden Königsangriff setzte, und Andreas, der die Stellung im Gleichgewicht hielt. Thorsten konnte bereits aus der Eröffnung heraus angenehme Positionsvorteile für sich verbuchen, nachdem sein Gegner nicht konsequent genug – der Theorie folgend - entgegengehalten hatte. Er musste jedoch nach dem richtigen Weg suchen, den Stellungsvorteil für sich umzusetzen und die Lücken in der gegnerischen Stellung ausfindig machen bzw. diese Lücken schrittweise zu provozieren. Die Figuren harmonierten gut miteinander, die halb geöffneten Linien ausnutzend verstärkte sich der Druck zunehmend gegen den schwarzen König, während sein Gegenüber nur mit Deckungsaufgaben beschäftigt war. Als die Stellung nicht mehr zu halten war, gab sein Gegner nach 2,5 Stunden Spielzeit auf. Andreas musste also nur noch das Remis halten zum ersehnten Mannschaftssieg. Nachdem er lange Zeit darum bedacht war, sein Spiel im Gleichgewicht zu halten, konnte er im späten Mittelspiel durch ein Abzugsschach einen Bauern gewinnen. Die Verwertung gestaltete sich jedoch schwierig und nach einem Springertausch fanden sich die Spieler in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern mit einem Mehrbauern auf Andreas` Seite wieder, das nicht mehr zu gewinnen war. Obwohl er damit nicht glücklich wirkte, hielt er dadurch den Mannschaftssieg fest.

 

 

Mit dem 3,5:2,5 setzen wir uns dank einer starken Mannschaftsleistung an die Tabellenspitze. Wahrscheinlich war das bereits eine erste Vorentscheidung auf den möglichen Aufstieg. Dennoch sollten wir die Verfolger Lennep noch nicht ganz abschreiben, die sich nach der Auftaktniederlage gegen Vohwinkel schadlos gehalten haben. 

 

 

2. Bezirksliga

 

SF Anna I – Witzhelden II

 

Favoritenrolle gerecht geworden! (Teil 2) 

 

Erneut führten wir von Beginn an mit 1:0, da das zweite Brett freigelassen worden war. Thomas, der so etwas schon geahnt hatte, gewann also kampflos. Nach etwa einer Stunde folgte der 2. Punkte durch Karsten, der an Brett 4 seinen Gegner überspielte und schließlich sogar Matt setzte. Nicht sehr viel später folgte ein Sieg durch Christoph. Sein Gegner hatte einen Springer angegriffen, der im Falle eines passiven Rückzugs zum Grundlinien-Matt geführt hätte. Stattdessen gabelte Christoph den drohenden Turm, was zur sofortigen Aufgabe seines Gegners führte. Nur einen Wimpernschlag später gewann Andreas zum Zwischenstand von 4:0. Der Mannschaftskampf war also bereits entschieden. Andreas hatte schon in der Eröffnung einen Bauern gewonnen, verspielte anschließend zwar seinen Vorteil, gewann dann aber letztlich nach einem Verzweiflungsangriff seines Gegners, zumal dieser in große Zeitnot geraten war. Etwa eine halbe Stunde später gewann auch Siegbert, der früh entscheidenden Vorteil hatte und diesen fast fehlerfrei zum Sieg führte. Nach einem Zwischenstand von 5:0 sprach nun einiges für unser bisheriges Standardergebnis von 5:1, da Marc auf Verlust stand. Gegen seinen nominell allerdings klar unterlegenen Gegner gelang ihm jedoch nach zähem Kampf ein glückliches Remis.

 

Mit dem dritten Sieg in unserer vorgezogenen dritten Runde führen wir nun die Tabelle mit sagenhaften 15,5:2,5 Brettpunkten an. Das dürfte Vereinsrekord sein. Jedenfalls wurden wir nicht dafür bestraft, dass wir dieses mal auf unseren Kapitän verzichtet haben. Falls wir die Saison weiterhin so konzentriert fortsetzen, bestehen beste Aufstiegschancen.

 

 AP

 

 

2. Bezirksliga

 

Bahn SC IV – SF Anna I 

 

Favoritenrolle gerecht geworden!

 

Die 2. Runde der 2. Bezirksliga hielt ein Elberfelder Revierderby bereit. Dabei gingen wir quantitativ und qualitativ vor allem an den hinteren Brettern als Favorit an den Start.

 

Nach 30 Minuten führten wir kampflos mit 1:0, da das erste Brett der Bahner frei gelassen wurde. Eine ¾ Stunde später erhöhte Andreas auf 2:0. Nachdem er die Möglichkeit einer verzwickten Springergabel ausgelassen hatte, gab er seinem Gegner die Chance auf einen taktischen Einschlag auf den rochierten König, den er nicht ausreichend genug berechnet hatte. Tatsächlich wäre ein entscheidender Mattangriff dabei herausgesprungen. Dieses Opfer übersah sein Gegenüber jedoch und stellte bei dem Versuch weiter Druck auszuüben stattdessen einzügig einen Springer ein. Marc hatte es mit einem sehr jungen Talent zu tun. In einem angriffslustigen Spiel, in dem er seinem Gegner unbeabsichtigt die Chance zu einem Mehrbauern bot, bewahrte er aber doch die größere Übersicht und rang seinen 10-jährigen Gegner schließlich deutlich nieder. Bereits die Entscheidung führte Stephan herbei. Gegen einen völlig unbekannten Gegner, der seine erste Meisterschaftspartie bestritt, behielt er nach wechselhaftem Verlauf die Oberhand, da der Bahner seinen Angriff nicht entscheidend zu Ende spielte und den Faden verlor. Nach einem Springerverlust kämpfte Stephans Gegner zwar noch weiter, aber vergebens. Siegbert drohte in einer lange Zeit ausgeglichenen, positionellen Partie zusammengeschoben zu werden. Im Mittelspiel kamen beide Kontrahenten in vehemente Zeitnot. Die letzten 15 Züge bis zur ersten Zeitkontrolle lebten beide mehr oder weniger nur noch vom Zeitzuschlag pro Zug. Fehlerhafte Züge auf beiden Seiten boten jedem die Chance zum Sieg. Siegbert hatte in dieser Phase mehr Glück. Sein Gegner verrechnete sich bei einem Abtausch, übersah ein Zwischenschach und hatte letzten Endes eine Qualität weniger, die uns zum 5:0 ausreichte. Den Ehrenpunkt musste Detlef zulassen. Statt die Stellung mit einem Generalabtausch zu vereinfachen und auf Remis zu spielen, verlor er in dem Bestreben eine vorteilhafte, komplizierte Stellung zu erreichen am Ende des Mittelspiels einen Bauern. Das daraus resultierende Endspiel brachte sein Gegner souverän ins Ziel.

 

 

Mit 5:1 gewannen wir vielleicht etwas zu hoch, aber durchaus verdient. Punktgleich mit Vohwinkel führen wir nun die Tabelle an, bereits mit zwei Punkten Abstand zum Nicht-Aufstiegsplatz. Am 13.11. geht es in einer vorgezogenen Partie gegen Witzhelden II weiter, mit der Möglichkeit, vorläufig den Spitzenplatz zu ergattern. 

 

 

2. Bezirksliga

 

SF Anna I – Sfr. Vonkeln II

 

Sieht deutlich aus, war`s aber nicht! (Teil 2)

 

Zum Auftakt der ersten Saison nach der Corona-Pause kam es zum Aufeinandertreffen mit den Schachfreunden aus Vonkeln, die irh Brett 1 ersetzen mussten. Nominell eine deutliche Sache für uns wollte man meinen, da wir an sämtlichen Brettern mit 200-350 Punkten DWZ-Vorteil an den Start gingen.

 

So klar sah es an den einzelnen Brettern dann aber bei weitem nicht aus, da wir nicht gut aus den Startlöchern kamen. Siegbert verhedderte sich völlig in einer ihm eigentlich wohl bekannten Eröffnung. Nach einem gegnerischen Läufereinschlag Lxf2+ wäre es noch möglich gewesen, sich mit einem Minusbauern relativ glimpflich aus der Affäre zu ziehen. Jedoch plante er anderes, was aber später zu einem weiteren Qualitätsverlust führte, den sein junger Gegner sicher zum Sieg verwandelte. Thomas war zwar gut aus der Eröffnung gekommen, ließ sich aber im Mittelspiel den Schneid abkaufen und stand nach zahlreicher Abtauscherei plötzlich mit einem Bauern weniger im Springerendspiel. Sein Gegner schenkte aber im Glauben auf einen nicht mehr haltbaren Bauern seinen Springer her und übersah, dass der Bauer doch noch aufgehalten werden konnte. Andreas hatte lange eine remisliche Stellung auf dem Brett konnte im Mittelspiel aber dann doch die Schwächen seines Gegners ausnutzen, der seinerseits nie wirklich zum Gegenangriff ausholte. Thorsten hatte an diesem Sonntag keine Lust auf ein wildes Gambit und landete schließlich in einer etwas unbequemeren Stellung mit kleinen Entwicklungsnachteilen. Sein Gegenüber verbrauchte bei dem Versuch, Kapital daraus zu schlagen aber so viel Zeit, dass dieser im späten Mittelspiel eine Drohung übersah. Eingeleitet mit einem Bauernopfer, gelang es Thorsten mit seinen Türmen auf die 2. Reihe einzudringen und selbst bei idealer Spielweise des Weißen mit zumindest 2 Mehrbauern in ein gewonnenes Endspiel abzuwickeln. Christoph`s junge Gegnerin wollte den Gegenbeweis antreten, dass man einen Damengambitbauern dauerhaft halten kann. Entwicklungsvorsprung, besser postierte Figuren und ein Öffnen der Stellung mit den bekannten Bauernhebeln brachten Christoph aber auf die Siegesstraße und zum vorentscheidenden 4:1. Marc machte schließlich noch den Sack zu, indem er ruhig auf seine (Raum-)Vorteile spielte. Auch wenn die PC-Analyse einige Schwankungen in der Stellungsbewertung ausmachte, so wirkte es aber für das menschliche Auge der 2. Bezirksliga durchaus nach einem erkämpften, verdienten Sieg aus.

 

 

Trotz des deutlichen 5:1 Erfolges bleibt die Erkenntnis, dass man keinen Gegner unterschätzen sollte. Schließlich sah es heute zwischenzeitlich eher nach einem 3:3 aus, was angesichts der nominellen Überlegenheit ein herbe Enttäuschung gewesen wäre. Nun ja, beobachten wir die Konkurrenz und legen Ende Oktober gegen die Bahner einen oben drauf. 

 

 

Viererpokal

 

ESG II – SF Anna I

 

Sieht deutlich aus, war`s aber nicht!

 

In der 1. Runde des Viererpokals 2022-23 bekamen wir es mit der 2. Mannschaft der ESG zu tun. Obwohl drei Ligen über uns spielend, traten die Stadtrivalen ohne Ersatzspieler ausschließlich mit Verbandsligaakteuren an. Man nahm uns also sehr ernst und hatte folglich 80 bis rd. 300 DWZ-Punkte Vorteil pro Brett.

 

Es entwickelten sich sehr unterschiedliche Spiele mit beiderseitigen Möglichkeiten. Andreas konnte seinem Gegner bis ins Mittelspiel Paroli bieten, konnte dem steigenden Druck aber nicht dauerhaft standhalten und verlor entscheidend Material. Karsten verlor früh seinen Theoriefaden und stand fortan passiv. Die Schlinge schien sich immer weiter zuzuziehen bis sich doch eine einmalige Chance bot, um in Vorteil zu kommen. Leider sahen beide Spieler diese Möglichkeit erst in der späteren Analyse und wenige Züge danach griff Karsten in bereits kritischer Stellung fehl. Marc hatte seinen Gegner mit aggressivem Spiel überrascht. Um sich vom Druck zu befreien, bot der Elberfelder ihm einen Tausch Springer gegen 2 Bauern an. Marc steckte leider noch einen weiteren Bauern rein, der vielleicht zu viel war. Trotz mehrfacher Chancen endgültig entscheidend in Vorteil zu kommen, agierte Marc wohl zu vorsichtig. Nach dem Tausch aller Schwerfiguren schaffte es sein Gegenüber, eine 4er-Bauernwalze in Schwung zu bringen, die er nicht mehr aufzuhalten vermochte. Thorsten kam sehr gut aus der Eröffnung, machte Druck auf seinen Gegner und schien alles im Griff zu haben. Im Mittelspiel gingen ihm allerdings die Ideen aus, wie die gegnerische passive Stellung zu knacken ist. Bevor die Partie zu entgleiten drohte, bot er Remis. Er musste allerdings feststellen, dass dieser Zug zu einem Qualitätsopfer einlud, das die Königsstellung entblößte, was auch dankend angenommen wurde. Nach einem Rückopfer, um den Druck aus der Stellung zu nehmen, fand sich Thorsten allerdings in einem Endspiel mit Minusbauer wieder, dass sein Gegner souverän nach Hause schob.

 

 

Wir wurden nach 4,5 Stunden Spielzeit also mit 0:4 nach Hause geschickt. Der einzige Trost war, dass wir bei besserer Chancenausbeute durchaus 2 Punkte hätten erreichen können gegen eine Verbandsligamannschaft. Kommenden Sonntag geht’s endlich wieder in der Bezirksliga los und wir hoffen, dort unsere Möglichkeiten erfolgreich nutzen zu können!