Spielberichte 2018/19

SF Vonkeln II – SF Anna I

 

 

Zum Saisonfinale reisten wir in das Hexenhäuschen von Vonkeln. Die Gastgeber waren zwar bereits abgestiegen, boten aber noch einmal fast alles auf, was sie zu bieten hatten. Wir mussten Samstag leider noch unser 4. Brett krankheitsbedingt ersetzen. Kurzfristigen Ersatz fanden wir aber in Christoph, vielen Dank noch einmal für deinen spontanen Einsatz, sehr vorbildlich! Nominell war es damit ausgeglichen und somit ein enges Spiel zu erwarten. Angesichts dessen, dass aufgrund der Absteiger aus den Verbandsklassen nun 3 Absteiger aus der Bezirksliga feststanden mussten 2 Punkte her. Ein Remis wäre nur ausreichend, wenn Vohwinkel max. mit 5,5 Punkten gewinnt und Neviges mindestens mit 3:5 oder BSW mit 2:6 verliert. Zu viele „wenn`s“, damit waren wir uns einig.

 

Die friedlich eingestellten Cronenberger boten nach 1,5 Stunden an 4-5 Brettern gleichzeitig Remis an. Scheinbar hatten sie sich bereits auf das Grillen nach den Partien eingestellt. 3 davon wurden von den Anna-Spielern angenommen. Witalis offensives Spiel gegen die Caro-Kann-Verteidigung verpuffte zunehmend. Rainers Nerven waren heute nicht für eine Partie nach dem Motto „Barfuss oder Lackschuh“ geschaffen und er wollte nichts riskieren. Andreas hatte in seinem Caro-Kann einen starken Bauernangriff am Königsflügel gegen sich, was sehr unbequem für ihn wirkte. So stand es 1,5:1,5 bei jeweils einer vor- und nachteilhaften und 3 ausgeglichenen Stellungen. 20 Minuten nach der Remiswelle konnte Thorsten seinen Vorteil weiter ausbauen und den Gegner klar überspielen zum 2,5:1,5. Siegbert war einer derjenigen, die das Remisangebot ablehnten, obwohl seine Stellung nicht nach mehr aussah. Im Mittelspiel hatte er die einzige offene Linie mit seinen Türmen besetzt. Als jedoch ein Generalabtausch drohte, dem er aus dem Weg gehen wollte, platzierte er einen Turm so ungünstig, dass er einen Qualitätsverlust hinnehmen musste und die Partie verlor. Zudem verlor Marc seine schlechtere Stellung. Statt ab dem 7. Zug mehrzügig eine Figur zu gewinnen, stellte er eine selbige ein. Der Nachteil war nicht mehr wirklich auszugleichen. Unnötig und wahrscheinlich die entscheidenden Knackpunkte des Mannschaftskampfes. Nun sah es sehr schlecht aus mit dem Klassenerhalt. Karsten hatte zwischenzeitlich eine gute Position erreicht, die Aktivität sprach für ihn. Jedoch übersah er die gegnerischen Ressourcen, ließ sich in seine geöffnete Stellung zurückdrängen und verlor schließlich Material. Das 0:1 war nur eine Frage der Zeit. Damit war unser Abstieg bereits besiegelt. Zu guter Letzt musste auch Christoph nach einem Bauern- und späteren Springerverlust resignieren, obwohl er im Mittelspiel eine bequeme für ihn leichter zu spielende Stellung erreichte und ein Remis verdient gehabt hätte. So passte diese Begegnung leider zum gesamten Spielverlauf, an dessen Ende schließlich ein 2,5:5,5 stand.

 

Nachdem wir in der Vergangenheit so häufig Glück hatten, treten wir nun den Abstieg in die 2. Bezirksliga an. Bitter außerdem, da  ein 4:4 am Ende tatsächlich ausgereicht hätte, um die Spielklasse zu halten, weil Vohwinkel nur knapp mit 4,5 Punkten gewann und BSW deutlich mit 1,5 Punkten verlor. Das abschließende Grillen mit den Vonkelnern ließen wir uns aber dennoch nicht vermiesen. Positiver Effekt für die kommende Saison ist immerhin, dass es für uns dieses Mal um den Aufstieg geht und nicht gegen den Abstieg!

 

SF Anna I – Bahn-SC Wuppertal IV

 

 

In der 8. Runde trafen wir auf einen direkten Konkurrenten um den Klassenverbleib. Die Bahner, mit einem Punkt hinter uns, waren sich dem Ernst der Lage bewusst und traten in Bestbesetzung an. Davon waren wir leider erneut weit entfernt. Obwohl wir die Bretter 3-6 ersetzen mussten, war nominell ein ausgeglichenes Duell zu erwarten.

 

Nach einer halben Stunde waren wir bereits 0:1 kampflos in Rückstand, weil einer unserer Teamkollegen eine Termindoppelung zu spät bemerkte. Auf den übrigen Brettern ergaben sich dementsprechend kämpferische Partien. Die ersten beiden gingen nach fast 3 Stunden zu Ende. Thorstens Gegner hatte eine eher ausgefallene Eröffnung gut vorbereitet, konsequent Paroli geboten und damit das leichtere Spiel. Bevor die ganz große Zeitnot begann suchte der Anna-Akteur die Vereinfachung, wickelte dabei aber in ein leicht schlechteres Endspiel ab und bot Remis, das der BSW-Spieler unverzüglich annahm. Unmittelbar danach verlor Werner sein Match, dabei stand er zunächst klar besser. In einer wilden, unübersichtlichen Stellung verrechnete er sich aber leider, verlor kompensationslos eine Figur und verdarb den Sieg somit zur Niederlage. Kurze Zeit später nahm Rainer ein Remis an, da er sich, einer immer stärkeren Druckstellung ausgesetzt, zunehmend auf verlorenem Posten sah. In der 4. Spielstunde kam der erste Sieg für Anna zustande. Karsten hatte angesichts eines schlechten Gesamtstandes mit einer Figur in die Königsstellung geopfert. Sein Risiko wurde mit einer Zeitüberschreitung des Gegners belohnt, da die Widerlegung nicht so trivial war. Wenig später musste Siebert eine weitere Niederlage quittieren, dabei hatte es lange so ausgesehen, dass er positionell im Vorteil stand. In der PC-Analyse stellte sich dies jedoch als Trugschluss heraus. Am Ende übersah er aufgrund einer Mattdrohung einen mehrzügigen Figurenverlust. Beim Stand von 2:4 liefen lediglich 2 Partien, in denen es nicht nach Siegen für uns aussah. In einer lange Zeit ausgeglichenen Partie sah sich Marc dazu veranlasst, mehr zu riskieren, tauschte einen Springer gegen 3 Bauern, verlor durch einen weiteren Turmtausch jedoch die Aktivität und wurde in der Folge langsam aber sicher zusammengeschoben. Nach einem Figurenverlust fand er sich in einem verlorenen Endspiel mit 5 Bauern gegen 2 Bauern + 2 Springer wieder. Ulfert schaffte es noch einen halben Punkt zum 2,5:5,5 Endstand beizusteuern. Nachdem er erneut zu passiv agiert hatte, geriet er mit einem Bauern in Rückstand. Im Turmendspiel schaffte er es jedoch, das Remis zu halten.

 

Der Big-Point im Abstiegskampf blieb heute aus. Nach einer verdienten Niederlage müssen wir den zweiten Matchball gegen bereits abgestiegene Vonkelner nutzen. Alles andere als ein Sieg käme wahrscheinlich einem Abstieg gleich, falls es drei Absteiger geben sollte. Wir werden daher am 19.5. erst einmal gut die Ergebnisse aus den Verbandsklassen beobachten, bevor wir eine Woche später nach Cronenberg reisen.

 

 

Tornado Wuppertal I - SF Anna I

 

 

Das war deutlicher als nötig.

 

In der 7. Runde mussten wir in die Höhle von Tornado Wuppertal. Wir traten mit der letzt möglichen Besetzung und teilweise gesundheitlich angeschlagen an, während Tornado aus dem Vollen schöpfte. Nominell waren wir mit 1:7 unterlegen, also musste einiges an Können und Glück herbei, um hier etwas Zählbares zu holen.

 

Nach einer halben Stunde holte Marcus den ersten Punkt für uns, kampflos. Eine dreiviertel Stunde später konnte Tornado aber wieder ausgleichen. Marc`s Gegner kam gut 20 zu spät und war bemüht, die verlorene Zeit wieder aufzuholen. In einer symmetrischen Stellung wurde viel abgetauscht,sodass eigentlich nicht viel los war auf dem Brett. Als Marc eine Springergabel erspähte und auf einen Qualitätsgewinn hoffte, musste er aber erkennen, dass dies eine Falle war. Der angreifende Springer fiel einem Doppelangriff der Dame zum Opfer und Marc gab direkt auf. Gut eine Stunde später musste Andreas K seinem Gegner zum Sieg gratulieren. Ebenso wie Christoph 5 Minuten danach. Er hatte sich im Mittelspiel bei dem Versuch, die Stellung durch einen Generalabtausch zu vereinfachen, verrechnet und verlor eine Figur gegen einen Bauern. Im Endspiel setzte sich der materielle Vorteil klar durch. Mit Ablauf der 3. Spielstunde musste der nächste Anna-Spieler die Segel streichen. Andreas P hatte die meiste Zeit eine Druckstellung gegen sich und fand nicht die beste Verteidigung. Beim Stand von 1:4 liefen nur noch drei Partien, die nicht alle nach Siegen für uns aussahen, aber wir gaben uns nicht auf und kämpften verbissen weiter. Ulfert und Thorsten hatten zwischenzeitlich 2 Mehrbauern, während Siegbert sich mit einem Minusbauern wehrte. Nach 5 Stunden war der Mannschaftskampf dann aber doch  entschieden. Ulfert hatte kurz vor der Zeitkontrolle eine Springergabel auf Dame und Turm übersehen. Dennoch gab es eine Ausrede auf dem Brett, die er leider erst in der späteren Analyse bemerkte. Mit dem Qualitätsverlust im Hinterkopf und der schwindenden Konzentration vergab er laut eigener Aussage noch ein möglich erscheinendes Remis, was uns am Ende aber auch nicht gereicht hätte, schade. Thorstens Mehrbauern brachten nicht die erhoffte Ruhe. Im Glauben in akuter Zeitnot zu sein agierte er nicht umsichtig genug und ließ einen starken Königsangriff zu, dem zunächst der erste, später noch der zweite Bauer zum Opfer fielen. Die Partie hatte sich gedreht. Thorsten konnte den Vorteil des Tornado-Spielers allerdings egalisieren und es entstand ein zweischneidiges, materiell ausgeglichenes Endspiel. Mit Ablauf der 6. Spielstunde kam es nach wechselseitig abgelehnten Remisangeboten noch zu einem kleinen Blitz-Showdown, der schließlich in einer Stellungswiederholung endete. Zum Abschluss erreichte Siegbert noch den einzigen erspielten, glücklichen Sieg für uns. Sein Gegner hatte in dem Turmendspiel mit Mehrbauer zu lange die Varianten zur Abdrängung des Königs berechnet und nach über 4 Minuten des Überlegens auf Zeit verloren. Dabei hatte Siegbert keine 1,5 Minuten mehr auf der Uhr.

 

Mit dem 2,5:5,5 haben wir wahrscheinlich standesgemäß verloren. Wobei in Ulferts und Thorstens Partien genau die fehlenden 1,5 Punkte drin gewesen wären. Das Gute an der Tabellensituation ist aber, dass wir weiterhin unseren Ligaverbleib in den eigenen Händen haben. Mit zumindest 2 Punkten aus den letzten beiden Mannschaftskämpfen sollte der Abstieg verhindert werden können.

 

SF Anna I – SV Wermelskirchen II


Richtig rund gelaufen..
..ist es für uns in der 6. Runde der 1. Bezirksliga gegen den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer. Dabei kam es uns entgegen, dass Wermelskirchen genauso wie wir 2 Stammkräfte ersetzen musste. Auf dem Papier waren wir dadurch minimal favorisiert, allerdings sprach unsere bisherige Form dagegen.
Nach gerade einmal 11 Zügen bzw. 50 Minuten bekam Thorsten in ausgeglichener Stellung bereits ein Remisangebot. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich auf mehreren Brettern bereits einiges ereignet, sodass teils deutliche Stellungsvorteile/-nachteile zu erkennen waren. Nach einer Dreiviertelstunde des Beobachtens und Bewertens, nahm er das Angebot angesichts eines theoretischen 5:3 an. Wie erwartet belohnte sich Marc nach 2 ¼ Stunden für eine gute Kurzpartie, in der er die Fehler seines Gegners konsequent ausnutzte. Werner schaffte das Kunststück, eine positionell total verlorene Stellung, man munkelt es wäre ein mehrzügiges Matt möglich gewesen, in ein bequemes, materiell ausgeglichenes Endspiel zu lenken, dass er schließlich durch eine Springergabel mit Damengewinn zu seinen Gunsten entschied. Kurze Zeit später remisierte Karsten seiner Partie, die nie die Remisbreite verließ, zum 2:1. Siegbert hatte zunächst noch ein Remisangebot seines Gegners abgelehnt, um auf seine Stellungsvorteile zu spielen. Der Wermelskirchener konnte diese jedoch abwehren und so teilte man letzten Endes nach rund 3 Stunden Spielzeit doch die Punkte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Andreas eine klare Gewinnstellung auf dem Brett. Sein stürmischer Gegner hatte gemäß dem Motto „Opfer, Opfer, Matt (oder Verlust)“ mit einem Figurenopfer die Bauernphalanx vorm König zerstört. Andreas hatte noch einige Mühe die Angriffsbemühungen abzuwehren, blieb schließlich aber mit einer Mehrfigur, später einem ganzen Turm in Vorteil zum 4,5:1,5. Ulfert hatte die gesamte Zeit ein komfortables Spiel, konnte seinen Vorteil aber erst in einem Springer gegen Läuferendspiel bei jeweils 6 Bauern durchsetzen, da sein Pferdchen mehrere Schwächen des Gegners offenbarte, die dauerhaft nicht alle zu decken waren. Marcus wollte sich ebenfalls mit einem Sieg zurückmelden. Lange Zeit sah es auch danach aus. Der Wermelskirchener kämpfte sich aber trotz 2-maligem Minusbauern in die Partie zurück und gab am Ende seinen Springer gegen die verbliebenen Bauern.
Auch wenn der ein oder andere nicht ganz zufrieden war, glänzte die SF Anna mit einer starken Mannschaftsleistung. Endlich haben wir unsere Pferdestärken einmal am Brett umsetzen können. Mit einem angenehmen Polster auf die Abstiegsränge im Rücken erwarten wir in 4 Wochen eine weitere heiße Partie bei Tornado Wuppertal, die aufgrund ihrer bisherigen Aufstellungen schwierig einzuschätzen sind. Alles ist drin wie man heute gesehen hat!

SG Solingen V - SF Anna I

 

Vogelkot bringt doch kein Glück, sondern nur einen dreckigen Jackenärmel!
Am 5. Spieltag trafen wir auf favorisierte Solinger, die in Bestbesetzung antraten, während wir erneut 2 Stammkräfte ersetzen mussten. Auf dem Papier eine klare Sache von 5,5:2,5 für die Klingenstädter. Also musste eine gute Tagesform her oder etwas Glück.
Nach 2,5 Stunden musste Marcus aber erst einmal die erste Niederlage einstecken. Die Orang-Utan Eröffnung hatte ihn wohl etwas irritiert. Weiß kam zu seinem Motiv, die Bauern am Damenflügel laufen zu lassen bis Marcus die Gegenwehr einstellte. Kurz darauf hatte Siegbert seinem aggressiv spielenden Gegner nichts mehr entgegen zu setzen. Er kam sehr schlecht aus der Eröffnung, musste das gesamte Zentrum hergeben und kämpfte mit einem Entwicklungsrückstand ehe er einen Bauern nach dem anderen verlor. Zu Beginn der 3. Spielstunde ein erster Hoffnungsschimmer. Werner konnte zwei Fehler seines Gegners zum Materialgewinn ausnutzen und vereinfachte schließlich in ein gewonnenes Endspiel mit Mehrfigur und -bauer zum 1:2. Die Hoffnung auf mehr währte nicht lange. In einer bis dahin sehr wechselhaften Partie verlor Marc in Zeitnot in einem vielleicht etwas sehr emotionalen (Wort)Gefecht den Faden und gab schließlich entnervt auf. Wenig später musste Carsten anerkennen, dass sich sein Gegenüber besser in der gewählten Eröffnung auskannte. Ein Bauerneinsteller und ein zügiger Abtausch aller Figuren führten zu einem verlorenen Endspiel. So stand es bereits 1:4 gegen uns. Die Entscheidung fiel an Brett 8. Ulfert hatte im Mittelspiel einen Bauern verloren und ihm standen im Zentrum zwei übermächtige, verbundene Bauern gegenüber. Die verbliebenen beiden Bretter konnten nur noch Ergebniskosmetik betreiben. An Brett 1 sprang das 2:5 heraus. Der Solinger ließ sich lange von einem starken Königsangriff beeindrucken ehe er nach einigen ausgelassenen Siegzügen eine Ungenauigkeit des Anna-Spielers beinahe noch bestrafte. In einem zwischenzeitlich remisträchtigen Endspiel mit nur noch einem Mehrbauern bei jeweils einem Turm und ungleichfarbigen Läufern auf dem Brett gelang es Thorsten aber mit seinem König entscheidend in die schwarze Stellung einzubrechen und einen Bauern weit in Richtung Umwandlung zu bringen. Noch einmal Glück gehabt, aber der Jackenärmel wird noch gereinigt. Karsten hatte zu diesem Zeitpunkt scheinbar eine Siegstellung auf dem Brett, die allerdings nicht leicht zu verwerten war. Nach über 5,5 Stunden einigte man sich auf Remis.
Alles in allem eine erwartungsgemäße Niederlage, die aber etwas zu hoch ausfiel. Jetzt heißt es den Mund abzuwischen und weiter zu machen. Es bleibt nicht lange Zeit drüber nachzudenken, denn in 2 Wochen folgt bereits die nächste Runde zuhause gegen den Spitzenreiter Wermelskirchen II.

 

SF Anna I - Ohligser TV I

 

Ohne Chance

Am 4. Spieltag bekamen wir es mit dem OTV zu tun. Die Klingenstädter scheinen sich, durch einen prominenten Neuzugang verstärkt, einiges für diese Saison vorgenommen zu haben. Die Solinger traten mit einem Ersatzmann aus der 2. Mannschaft, dafür aber erneut mit ihrem Fidemeister an, der zuletzt noch in der Oberliga sporadisch aktiv war. Wir hatten den Ausfall mehrerer Stammspieler zu verkraften, aber auch die letzte gesundheitsbedingte Absage Samstagabend konnte noch aufgefangen werden. Vielen Dank noch einmal an die zahlreichen Aufrücker, auf die wir uns diese Saison bisher sehr verlassen können!
Es ging am heutigen Vormittag schnell zur Sache. Wir erwischten diesmal einen Blitzstart mit einem ersten Sieg nach 1,5 Stunden. An Brett 8 konnte Ulfert einen Patzer seines Gegners im Mittelspiel ausnutzen und mit einer Springergabel eine Dame für eine Figur gewinnen. Noch nicht ganz wach schien leider unser Siegbert. Er hatte in einer ihm eigentlich wohl vertrauten Eröffnung böse danebengegriffen und stand nach 10 Zügen bereits deutlich auf Verlust. Er kämpfte noch bis zum Ende der 2. Spielstunde mannschaftsdienlich weiter, musste letzten Endes aber zum 1:1 resignieren. Nach rund 2,5 Stunden standen gleich 3 Remisangebot zur Diskussion. Angesichts der eher schwachen Stellungen der verbliebenen, spielenden Anna-Spieler eigentlich verfrüht. Dennoch ergaben sich daraus 2 Remise für Christoph und kurze Zeit später für Rainer zum 2:2. Einerseits fehlte wahrscheinlich der Mut, gegen einen stärkeren Gegner auf Sieg zu spielen, andererseits die Kraft und Konzentration. Zu diesem Zeitpunkt standen Thorsten und Carsten schon sehr bedenklich. Nach 3 Stunden Spielzeit musste Brett 1 folgerichtig aufgeben. Der ihm gegenübersitzende FM kannte alle Angriffspläne von Weiß und überspielte den Anna-Akteur. Brett 3 hatte in der Eröffnung einen Bauern verloren, statt auf ein schwer zu berechnendes Opfer des Solingers einzugehen. Im weiteren Spielverlauf kam er stark in die Defensive und musste seinem Kontrahenten schließlich zum 2:4 die Hand reichen. Den entscheidenden Punkt holte sich Ohligs an Brett 4. Marc hatte nach der Eröffnung und im Mittelspiel eigentlich bequem gestanden. Sein sehr erfahrener Gegner konnte in der verschachtelten Stellung seinen Springer aber derart gut postieren, dass der Anna-Spieler nur Deckungsaufgaben zu bewältigen hatte. Durch eine Unachtsamkeit fiel ein wichtiger Bauer der zunehmenden Zeitnot zum Opfer. Der Solinger konnte darauf den Druck weiter verstärken und so den vollen Punkt und damit den Sieg sichern. Werner schaffte es noch etwas Ergebniskosmetik zu betreiben, indem er ein überraschendes 2 zügiges Matt serviert bekam. Wenigstens ein Geschenk zum ersten Advent.
Mit Blick auf die Aufstellung entsprach das 3:5 wohl den Erwartungen. Es war aber leider zu keinem Zeitpunkt des Mannschaftskampfes auf mehr zu hoffen. Die Punkte für den Klassenerhalt müssen also anderswo geholt werden. Die nächste Gelegenheit dazu kommt Ende Januar bei der SG Solingen V. Dafür müssen wir an den oberen Brettern aber mehr Gas geben als heute. Bis dahin ist Erholung angesagt. Allen Schachfreunden fröhliche Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch in ein erfolgreiches neues Jahr 2019.

Spielbericht: SF Anna 88 I – SF Neviges 1960 I

Ein spannendes Duell ohne Fortune


In der 3. Runde trafen wir auf einen in Bestbesetzung angetretenen Gegner, der erstmalig 1700er Stammersatzkräfte an die hinteren Bretter brachte. Wir konnten aber auch gute Ersatzleute mobilisieren, die 3 Ausfälle von Stammkräften kompensieren mussten. Im Brett- und DWZ-Vergleich war es daher sehr ausgeglichen.
Glücklos agierte heute unser Marc, der schon in der Eröffnung einen Figureneinsteller hinnehmen musste und direkt aufgab. Eine halbe Stunde später konnten wir durch einen schönen Sieg an Brett 2 aber bereits ausgleichen. Der Nevigeser war in der Eröffnung gefräßig, dafür aber unterentwickelt unterwegs und sah zu spät, dass die schnelle Figurenentwicklung von Carsten zu einem forcierten Mattangriff durchdringen würde. Nach fast 3,5 Stunden holte Werner die erste Führung für Anna heraus. Sein Gegner hatte in einem nicht gut genug vorbereiteten Königsangriff nicht alle Abwehrmöglichkeiten berechnet und verlor einen Springer gegen einen Bauern. Werner hatte zwar noch einige Gegenwehr zu bewältigen, fuhr im Endeffekt aber – nach einem abgelehnten Remisangebot - routiniert den vollen Punkt ein. Als sich ein weiterer materieller Vorteil an Brett 1 ankündigte, willigten kurz hintereinander Karsten in leistungsgerechtes und Christoph in ein etwas schmeichelhaftes Remis zum 3:2 ein. Die Bretter 3 und 8 versprachen zu diesem Zeitpunkt zusammen einen weiteren Punkt, sodass ein Mannschaftssieg sehr aussichtsreich schien. An Brett 1 kam Thorsten zum erwarteten Bauerngewinn und später ließ sich der Nevigeser noch einen Springer einklemmen, den er gegen 2 Bauern opfern musste. Dieser kämpfte zwar noch bis weit nach der ersten Zeitkontrolle weiter, aber die Hoffnung auf ein remisträchtiges Endspiel mit einem Minusspringer bei Abtausch aller Bauern ging nicht auf. Beim Stand von 4:2 für uns hatte Ulfert ein mögliches Unentschieden auf dem Brett. Im Spielverlauf hatte sein Gegner zwar meist das aktivere Spiel, aber er konnte die Stellung stets im Gleichgewicht halten. Statt einfach hin und her zu ziehen und damit die Siegesbemühungen seines Gegenübers zu unterbinden, übersah er einen 2 zügigen Bauernverlust der gleichzeitig zur Niederlage führte. Hier mangelte es wahrscheinlich an der fehlenden Turnierhärte unseres Neuzugangs. Beim Stand von 4:3 hatte es also unser Brett 3 in der Hand den Sack zuzumachen. In einem abwechslungsreichen, spannenden Duell hatte Marcus schließlich in der gegenseitigen Zeitnot (beide hatten nur noch 3 Minuten für 5 Züge in unübersichtlicher Position) nicht die beste Fortsetzung gewählt und die wahrscheinlich für ihn bessere Stellung kippte vom anvisierten Remis in eine Verluststellung, die sich sein Gegner auch nicht mehr nehmen ließ. Endstand nach 5 Stunden 4:4!
Schade, hier war heute mehr drin. Zum Schluss fehlte uns aber das nötige Glück, das wir dafür in den ersten beiden Runden auf unserer Seite hatten. Immerhin bleiben wir mit dem Ergebnis ungeschlagen im Mittelfeld der Tabelle und haben jetzt bereits genauso viel Punkte auf dem Konto wie nach der gesamten vergangenen Saison. In 3 Wochen erwarten wir den OTV zu Gast und können dann hoffentlich noch eine Schippe oben drauf legen.

Spielbericht: Vohwinkeler SC I – SF Anna I


Dramatik bis in die 7. Stunde!


In der 2. Runde bekamen wir es mit dem Vohwinkeler SC zu tun, der in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag von einem Aufstiegsplatz abgerutscht war. Nach einem Sonntagsausflug sah es, abgesehen von der Anreise mit der Schwebebahn am Flohmarkt-Tag, also nicht aus. In der Vergangenheit waren wir stets ein unbequemer Gegner für die Vohwinkeler. Dies hinterließ genügend Respekt, sodass unser Kontrahent - u.a. mit einem 1800er an Brett 8 - mit der bestmöglichen Aufstellung antrat. Einem DWZ-Durchschnitt von 1757 boten wir immerhin einen Durchschnitt von 1703 entgegen, eine Differenz, die die Tagesform ausgleichen musste und nur an den unteren beiden Brettern wirklich deutlich wurde.
An Brett 8 trat der Unterschied dann leider früh zu Tage und wir lagen nach einem Bauern- und Materialeinsteller um 10:45 Uhr bereits mit 0:1 hinten. Auf allen verbliebenen Brettern entstanden durchweg spannende Partien, die manche unerwartete Wendung bereithielten. 2 Stunden nach dem ersten Punktverlust bekam Marcus bei materiellem Vorteil, aber total verlorener Stellung ein überraschendes Remisangebot, dass er umgehend annahm. Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche unglaubliches Glück gehabt. Circa eine halbe Stunde später kam Andreas zu einer gerechten Punkteteilung in einer Partie, die nie die Remisbreite verließ. Zeitgleich erzielte Carsten mit einer starken Angriffspartie den ersten Sieg für die SF Anna zum 2:2. Gegen 13:45 Uhr brachte uns Marc das erste Mal in Führung. Er kannte sich in der Eröffnung besser aus und baute seinen Vorteil durch einen Königsangriff weiter aus. Mit schließlich 2 Mehrbauern tauschte er die Figuren ab, profitierte noch von einem glatten Turmeinsteller und fuhr den vollen Punkt sicher ein. Die Führung wurde keine 10 Minuten später wieder an Brett 2 ausgeglichen. Eigentlich hatte der Anna-Spieler im Mittelspiel eine ordentliche, vorteilhafte Stellung erreicht. Sein Gegenüber hatte bei seinem Königsangriff die eigene Bauernstruktur vernachlässigt. Nach der Abwehr des Angriffs wählte Siegbert beim Spiel auf die Schwächen leider den falschen Ansatz und übersah ein 2-zügiges Matt. Beim Stand von 3:3 spielten um 14:00 Uhr nur noch Karsten und Thorsten, die sich mit ihren Gegnern einen noch mehr als 2 stündigen Fight auf Messers Schneide liefern sollten.
Karstens Partie wankte unter jeweils leichten Vorteilen hin und her. Trotz teilweise abwartender Spielweise, wollte man sich aufgrund der Ereignisse an Brett 1 aber lieber nicht auf ein Remis einlassen, da alles möglich schien. Thorsten hatte im Mittelspiel einen Turm gegen Springer&Bauer geben müssen und stand schlechter. 10 Züge später nach der ersten Zeitkontrolle hatte er durch ein langsam entstehendes Mattnetz seinen Gegner aber dazu verleiten können, einen weiteren Bauern zu geben. Durch nun 2 vorgerückte Bauern auf b6+c5 am Königsflügel konnte er nun leichte Vorteile für sich verbuchen und nach dem Gewinn eines 3. Bauern bei weiterhin taktischen Motiven in der Luft war die Partie zwischenzeitlich deutlich zu seinen Gunsten gekippt. Zum Ende der 5. Spielstunde konnte der Vohwinkeler aber einen Fehler von Thorsten ausnutzen, der zu einer durchaus ausgeglichenen Stellung führte, allerdings bei ungleicher Materialverteilung (Turm, Springer, 2 Bauern gegen 2 Türme, Bauer). Karsten hatte in der Zwischenzeit etwas mutiger vorwärts gespielt und einen weit vorgerückten Freibauern. Eine eingeleitete Vereinfachung wäre beinahe noch im Sande verlaufen, da er eine ungünstige Tauschreihenfolge wählte. Statt eines klar gewonnenen Endspiels, hatte ihm ein sehr Remis trächtiges Endspiel trotz Mehrbauer gedroht. Zum Glück überschritt der Vohwinkeler in diesem Moment die Zeit und Karsten konnte um kurz vor 16:00 Uhr den 4. Punkt zum Unentschieden sichern. Zu dem Zeitpunkt als sich Karsten durch das Vorrücken seines Freibauern Vorteil erspielte, hatte Thorsten einen groben Patzer seines Gegners zu schnell beantwortet und nicht ausgenutzt. Die vehement zunehmende beiderseitige Zeitnot machte sich bemerkbar. Der Springer hätte beide Türme von der Umwandlung eines Bauern abschneiden können. Stattdessen landete unser Brett 1 in einem materiell und stellungsmäßig ausgeglichenen Turmendspiel, da der Vohwinkeler zurückopferte. Um den Mannschaftskampf nicht zu verlieren durfte dieser das Remisangebot von Thorsten jedoch nicht annehmen und versuchte auf Sieg zu spielen. Ein Fehler wie sich herausstellte und sogar nach 6 ¼ Stunden Spielzeit noch in einer Niederlage endete.
Durch das 5:3 holen wir unseren ersten Saisonsieg in einem mehr als spannenden Mannschaftskampf, der zu einem wahren Lokalderby avanciert. Damit holen wir zudem die beste Platzierung seit 1,5 Jahren, die es gegen Neviges am 11.11. zu verteidigen gilt.
 

Spielbericht: SF Anna I – Mettmann Sport I


Ein schmeichelhafter Saisonbeginn!


Zum Auftakt der neuen Saison bekamen wir es mit Mettmann zu tun. Angesichts des letztjährigen Saisonverlaufs bereits eine erste Richtungsweisung. Nach der Niederlage im vergangenen Jahr, wollten wir uns revanchieren und boten eine durchaus schlagkräftige Truppe auf. Mit durchschnittlich ca. 100 DWZ-Punkten Vorsprung pro Brett ging es in den Mannschaftskampf.
Nach rund 2,5 Std. Spielzeit konnte Carsten an Brett 4 seinen Gegner vor so viele Probleme stellen, dass dieser die Waffen strecken musste. Eine Stunde später erreichte Andreas P. ein mehr als verdientes Remis gegen einen >300 DWZ-Punkte stärkeren Mettmanner, der zwischenzeitlich sogar spürbar im Hintertreffen war. Wenig später jedoch die Wende. Durch Niederlagen von Witali und Andreas K. gerieten wir mit 1,5:2,5 in Rückstand. Einerseits leider doch sehr souverän überspielt, andererseits fehlte es wahrscheinlich an mangelnder Spielpraxis, die im Endspiel einen entscheidenden Bauern kostete. Kurz vor der ersten Zeitkontrolle kam es zum Remis an Brett 1. Thorsten hatte es an 1-2 Stellen verpasst, riskanter und mit möglichem Materialgewinn, aber mit offener Königsstellung weiterzuspielen. Trotz des >400 DWZ-Punkte großen Unterschieds konnte sein Gegner das Gleichgewicht halten. Keine 5 Min. später holte Marc ein weiteres Remis, obwohl er wahrscheinlich eine Siegstellung auf dem Brett hatte. Leider konnte er seine Dame nicht aktiv genug gegen den gegnerischen Turm & Springer zur Geltung bringen. Möglicherweise fehlte am Ende aber auch der siegbringende Plan. Beim Stand von 2,5:3,5 sah es auf den verbliebenen Brettern lediglich nach einem halben Zähler für uns und einer erneuten Niederlage gegen Mettmann aus. Das scheinbar Unmögliche musste also eintreffen, um nicht wieder einmal schwach in die Saison zu starten. Nachdem Marcus‘ Remisangebot zunächst korrekterweise abgelehnt wurde, bekam er in verlorener Position schließlich doch das Remisgeschenk, das er umgehend annahm. Siegbert musste nun also gewinnen. In einem Turmendspiel mit jeweils 3 Bauern sah es wie ein sicheres Remis aus. Siegbert hatte nur leichten Raumvorteil und ein Bauernübergewicht am vom König entfernten Flügel. Sein nominell deutlich unterlegener Gegner hatte bis zum Schluss gut mitgehalten, übersah kurz vor dem Ende allerdings eine Abwicklung, bei der Siegberts entstehender Freibauer durchzulaufen schien. Er gab umgehend enttäuscht zum 4:4 Endstand auf. In der Computeranalyse stellte sich die Aufgabe aber als etwas verfrüht heraus, da für den vollen Punkt noch einige Fallen hätten gemeistert werden müssen. Glück gehabt!
Zu Beginn des Tages hätten wir das 4:4 wohl als suboptimal betrachtet. Angesichts des Spielverlaufs ist das sehr schmeichelhafte Unentschieden für uns aber mehr als glücklich zustande gekommen. Immerhin haben wir Moral bewiesen. Allerdings benötigen wir eine erhebliche Leistungssteigerung, wenn wir in der 2. Runde gegen Vohwinkel bestehen wollen.